Mehr wissen, besser leben: Ihr Hausarzt rät!
Ist
der Herzinfarkt vorhersehbar?
Eine
weltweit durchgeführte, große neue Studie (Inter Heart Studie) brachte
Erstaunliches zu Tage: rund um den Erdball sind die Risikofaktoren, einen
Herzinfarkt zu erleiden, praktisch gleich. Je nach individuellem
Risikoprofil läßt sich mit einer Sicherheit von 90% voraussagen, ob das
jeweilige Individuum einen Herzinfarkt bekommen wird oder nicht. Bisher dachte
man, höchstens 50% aller Herzinfarkte könnten vorausgesagt werden.
Das ist eine sehr gute Nachricht, denn es bedeutet, daß die zum Herzinfarkt
führenden Risikofaktoren nun nicht mehr nur vermutet werden, sondern
tatsächlich bekannt sind. Und eine weitere sehr gute Nachricht ist die, daß
mit gesundem Essen, Nikotinverzicht und mehr körperlicher Bewegung 80% aller
Infarkte vermieden werden können.
Am Herzinfarkt zu sterben ist demnach kein unentrinnbares Schicksal mehr!
Diese
folgenden 9 Risikofaktoren betreffen alle Menschen in allen Ländern gleich,
ob Mann oder Frau, arm oder reich, egal ob Sie im gemäßigten Klima, in den
Tropen oder in der ewigen Kälte leben:
Riskofaktoren
(in der Reihenfolge ihrer Bedeutung)
Schützende Faktoren (das Zuwenig
oder Fehlen schützender Faktoren gilt als Risikofaktor!)
Interessant dabei, daß ein täglich Sport
treibender Raucher sich die Schutzeffekte durch den Sport mit dem Rauchen
kaupttmacht: gute Fitness schützt den Raucher nicht vor Herzinfarkt.
Es besteht eine klare Dosis-Wirkungs-Beziehung:
-
5 Zigaretten täglich steigern das
Herzinfarktrisiko um 40%
-
10 Zigaretten verdoppeln das
Herzinfarktrisiko
-
20 Zigaretten vervierfachen das
Herzinfarkrisiko
Umgekehrt bedeutet das aber, daß weniger
gerauchte Zigaretten auch weniger Risiko bedeuten! Hört ein Raucher ganz auf
zu rauchen, senkt er sein Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen, um die
Hälfte.
Ob Ihre Blutfette zu hoch sind oder ob das
Verhältnis der einzelnen Blutfettparameter ungünstig ist, kann Ihnen eine
Laboruntersuchung bei mir sagen. Auf Kosten Ihrer Kasse darf die Untersuchung
einmal pro Jahr durchgeführt werden, in bestimmten Krankheitsfällen
häufiger.
Was also können Sie tun, um gesund zu bleiben?
-
Rauchen Sie nicht oder hören Sie auf damit
-
Essen Sie täglich lebendiges, gesundes
Essen, also Lebensmittel. Möglichst keine Fertiggerichte, keine nur
sättigenden Nahrungsmittel. Was darunter verstanden werden kann, ist
unten aufgeführt. Generell gilt: wenn etwas angeblich Gesundes nicht
vertragen, d.h. vom Körper angenommen wird, ist es für dieses Individuum
nicht gesund!
-
Reservieren sie sich jeden Tag eine Zeit, in
der Sie draußen in frischer Luft gehen können. Nehmen Sie Ihren Partner
oder Ihren Freund/Freundin mit. Sie werden sehen, bald wird das tägliche
Draußensein eine liebe Gewohnheit!
-
Achten Sie darauf, daß Sie nicht dick werden
bzw. nicht noch schwerer werden. Nichtzunehmen ist viel leichter als
dauerhaft Gewichtabnehmen
-
Machen Sie ab dem 35. Lebensjahr mindestens
alle 2 Jahre Ihre Gesundheitsvorsorge. Sie dient der Früherkennung von
Risikofaktoren, damit man sie korrigieren kann
Gutes Essen, was bedeutet das?
-
Jeden Tag reichlich essen: Als
Hauptnahrungsmittel Gemüse und Früchte (neudeutsch "five a
day", 5mal am Tag) Auch Fisch (Lachs, Hering, Makrele), fettarmes
Fleisch und fettarme Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse. Öle statt
Hartfett. Zum Braten und Backen Olivenöl. Für Salate Olivenöl, Rapsöl,
Walnußöl
-
Jeden Tag etwas essen: Grobes, dunkles
Vollkornbrot, auch Spagetti, Pasta, Reis
-
Nur ab und zu essen: Süßigkeiten, Produkte
aus feingemahlenem Mehl, Kartoffeln
Nach: "Low-Glycämic-Index"-Pyramide
von David S. Ludwig, MD, Dr. phil., Children´s Hospital, Boston Quelle:
Harvard Health Online (http://health.harvard.edu/newsletters/giload.shtml)
Weitere Infos: http://www.nicolai-worm.de
und http://health.harvard.edu/ und
Nicolai Worm "Syndrom X oder Ein Mammut auf den Teller", "Glücklich
und schlank mit der LOGI-Methode"
Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.
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