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Impfung gegen wiederkehrende Harnwegsinfekte
Harnwegsinfekte kommen bei Frauen besonders
häufig vor. Kommt aber ein Infekt nach dem anderen und versagen trotz
eingehender Beratung über vorbeugende Maßnahmen (ausreichend warme Kleidung,
ausreichende tägliche Trinkmenge, Po von vorn nach hinten putzen,
Wasserlassen immer spätestens 15 Minuten nach einem Geschlechtsverkehr etc.)
alle Maßnahmen trotz Resistenztestung der Erreger, dann ist es wenig
einfallsreich, immer wieder mit verschiedenen Antibiotika zu behandeln. Man
muß die Ursache suchen.
Findet man anatomische Ursachen wie beispielsweise eine Aussackung der
Blasenwand (Zystozele), sollte diese behandelt werden. Kommen aber z.B.
bei jungen Frauen immer wieder Harnwegsinfekte vor ohne daß man eine
eigentliche Ursache findet, muß man an eine Abwehrschwächung
denken.
Autovakzinen sind Impfstoffe aus körpereigenem
Material.
Bei der Autovakzine zur Behandlung chronisch wiederkehrender Harnwegsinfekte
gewinnt man die krankmachenden Erreger aus infiziertem Urin in ausreichender
Menge durch Bebrütung und stellt man nach Abtötung der Bakterien einen
Impfstoff her. Die Verdünnungen werden dem Körper nach und nach in ansteigender
Konzentration injiziert. Als Antwort stellt der Körper gegen das Fremde (=
Antigen), das in ihn hineingebracht wird, Antikörper (= Abwehrkräfte) bereit.
Antikörper helfen, Fremdes aus dem Körper zu beseitigen. Nach
erfolgreicherer Behandlung wehren die neuen Antikörper Keime ab, wenn sie
sich in der Harnblase festsetzen wollen.
Die Therapie mit Autovakzine ist eine
naturheilkundliche Reiz- bzw. Umstimmungstherapie. Schon im vorigen
Jahrhundert war sie auf Grund ihrer guten Wirksamkeit bei chronischen
Harnwegsinfekten beliebt, wenn andere Methoden keinen Erfolg brachten. Mit
Einführung der modernen Antibiotika und der daraus resultierenden Euphorie
über die guten Heilerfolge gerieten die Autovakzinen etwas in
Vergessenheit.
Nun, da die Antibiotikum-Euphorie einer realistischeren Einschätzung gewichen
ist, erinnert man sich wieder der alten Methoden. Denn auch in Zeiten
hochmoderner und wissenschaftlich ausgefeilter Medizin zeigt sich, daß auch
eine noch so korrekt mit Antibiotikum durchgeführte Therapie einen neuen
Harnwegsinfekt nicht immer verhindern kann. Selbst dann nicht immer, wenn die
nichtmedikamentöse Begleittherapie völlig richtig gemacht wird.
Nebenwirkungen wie z.B. Rötung an der
Einstichstelle, Lymphknotenschwellung oder sogar erhöhte Temperatur können
vorkommen, sind aber selten:
Diese Behandlung erfolgt nicht zu Lasten Ihrer
Krankenkasse, sondern Sie müssen sie privat bezahlen. Die Herstellungskosten
der Impfung und die Behandlungskosten werden nach der Gebührenordnung für
Ärzte (GOÄ) abgerechnet.
Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.
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