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Nervensäge Alkohol

Seit den 50er Jahren hat sich der Pro-Kopf-Alkoholverbrauch der Deutschen vervierfacht: 12,1 Liter reinen Alkohols werden pro Kopf und Jahr konsumiert, jeder 20. Arbeitnehmer ist heute Alkoholiker, jeder 10. Arbeitnehmer ist akut gefährdet. Dabei gibt es eigentlich kein Organ im menschlichen Körper, das durch Alkohol nicht in seiner Funktion geschädigt wird. Neben der Leber und der Bauchspeicheldrüse ist vor allem das Nervensystem ganz besonders betroffen. 

Von Seiten der Kalorien gesehen ist der heutige Alkoholiker meist nicht mehr mangelernährt. Alkohol enthält Kalorien so reichlich wie pures Fett. Alkoholkalorien werden vom Wohlstandsbürger meist auch zusätzlich zu den in der Nahrung enthaltenen aufgenommen. 
Ganz anders sieht es dagegen bei Vitaminen und Spurenelementen aus: Der Alkoholiker hat meist einen bedeutsamen Vitamin- und Spurenelementmangel. Gründe für den Vitamin- und Mineralstoffmangel sind hauptsächlich der erhöhter Verbrauch zur Alkoholentgiftung und Alkoholverbrennung in der Leber, andererseits werden auch im ganzen übrigen Körper Reparaturvorgänge zur Beseitigung von Alkoholschäden notwendig. 
Weiter besteht beim Alkoholiker oft ein chronischer Durchfall. Dann werden bei zu rascher Nahrungspassage nicht genug Vitamine und Spurenelemente aufgenommen. 
Der Wohlstandsalkoholiker merkt, daß er zu dick wird. Das will er nicht. Also läßt er zwar nicht den Alkohol weg, spart dann aber häufig an Lebensmitteln, um nicht noch dicker zu werden. Umgekehrt hat ein armer Alkoholiker zwar gerade noch Geld für Alkohol übrig, dann reicht es aber nicht mehr für eine ordentliche Ernährung. Letzteres Problem sieht man sehr häufig in Drittweltländern, manchmal aber auch noch in Deutschland. 

Beim Alkoholiker findet man im Blut niedrige Zinkspiegel, die Versorgung mit Vitamin A und seiner pflanzlichen Vorstufe Betacarotin,  mit Vitamin C und E und dem Mineral Selen ist deutlich schlechter als beim Normalbürger. Ein ausgeprägter Mangel aber besteht bei der Gruppe der B-Vitamine, besonders bei Thiamin. 

Alkoholbedingte Nervenerkrankungen finden sich bei fast 45% aller Alkoholsüchtigen, der Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 50. Und 60. Lebensjahr: Verhaltensänderungen, geistige Verflachung und zunehmende Nervenunruhe bis hin zum Delirium. 
Wußten Sie, daß Demenz (Altersblödsinn) in Deutschland oft durch Alkohol bedingt ist und seltener durch Arterienverkalkung oder die Alzheimersche Erkrankung? Denn alternde Hirnnerven werden zunehmend empfindlicher gegen giftige Alkoholabbauprodukte, gleichzeitig werden Entgiftung in der Leber und Ausscheidung über die Niere verlangsamt. In den Beinen findet man Verschlechterung der Muskelreflexe und vermindertes Schmerz- und Berührungsempfinden im Unterschenkel- und Fußbereich. Langfristig führt das wie auch beim Diabetiker zu Gangstörungen, eventuell zu offenen Füßen.
Alkoholgehalt einzelner Getränke:
Bier enthält je Liter ca. 50 Gramm reinen Alkohols
Wein enthält je Liter ca. 120 Gramm reinen Alkohols, das Viertel also 30 
Schnaps enthält je Liter 400-600 Gramm reinen Alkohols
Sterblichkeit und Krankheiten durch Alkohol
Jährlich 2.000 mißgebildete Kinder (Akoholembyo- und Fetopathie)
Im Jahr 1997 direkte Ursache von 2% aller Krankenhausbehandlungen    
42.000 Todesfälle pro Jahr

Falls sie Interesse am Thema haben: Die Anonymen Alkoholiker finden Sie im Internet unter http://www.anonyme-alkoholiker.de.  
Kontaktaufnahme per eMail unter kontakt@anonyme-alkoholiker.de

Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.

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Urheberrechtlich geschützt © Dr. Michael Groh, Hügelsheim - Letzte Änderung: 18.04.2012

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