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7 Tipps für Angehörige von Alkoholikern

In Deutschland gibt es mindestens so viele Alkoholiker wie Diabetiker! Unmittelbar mitbetroffen sind praktisch immer deren Familienangehörige.  
Die enormen Spannungen, unter denen solche Familien stehen, bleiben der Außenwelt oft verborgen. Lange halten die Angehörigen die Fassade einer normalen Familie aufrecht. Anfangs wollen sie den alkoholkranken Familienangehörigen schützen, dessen Arbeitsplatz erhalten, mit zunehmender Frustration aber wollen sie den Alkoholkranken kontrollieren - meist allerdings ohne den geringsten Erfolg!  
Arztbesuche häufen sich. Der Partner klagt über Kopfschmerzen und Schlafstörungen, die Kinder entwickeln Eßstörungen, werden fettsüchtig oder magersüchtig.  

Hier sind einige bewährte Verhaltensstrategien, die nicht nur den Angehörigen, sondern vor allem auch dem Alkoholkranken helfen:  

  • Schützen oder kontrollieren Sie das alkoholkranke Familienmitglied nicht mehr. Machen Sie ihm auch keine Vorwürfe! Denn all das führt nicht aus der Abhängigkeit. Erklären Sie ihm statt dessen - am besten in Form eines Briefs, welche schlechten Folgen sein Verhalten für die Familie und für die Partnerschaft hat. Erklären Sie, daß Sie nicht länger gewillt sind, den übermäßigen Alkoholkonsum zu dulden.  

  • Trennen Sie sich nicht gleich von Ihrem Partner! Aber leben Sie Ihr eigenes Leben, leben Sie nicht nur für Ihren alkoholkranken Partner. Kleine Schritte, wie z.B. ohne Partner alleine ausgehen, signalisieren ihm, daß es für ihn Zeit ist, etwas zu ändern! Beenden Sie die Heimlichtuerei gegenüber Dritten!  

  • Erklären Sie Ihrem Partner, wie wichtig es für Ihr Zusammenleben und für ihn selbst ist, sich andere Lebensinhalte zu suchen, sich von dem bisherigen Leben zu distanzieren und neue Kräfte zu schöpfen.  

  • Unbedingt empfehle ich Ihnen die Teilnahme an einer Angehörigen-Gruppe, zum Beispiel bei den Anonymen Alkoholikern (AA) oder bei einer anderen Selbsthilfegruppe. Auf Wunsch erhalten Sie von mir gerne Adressen!  

Familienangehöriger eines Suchtkranken zu sein ist ungelebtes Leben!  Durchbrechen Sie diesen Teufelskreis, gestalten Sie Ihr Leben wieder aktiv, gerade auch um dem kranken Partner eine Chance zum Ausstieg zu geben:  

Ihr kranker Partner wird sich nur ändern, wenn er feststellt, daß sein Leben in seiner bisherigen Form nicht mehr so weitergeht, sondern so unbequem geworden ist, daß er es in der bisherigen Form nicht mehr weiterleben kann! 

Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.

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Urheberrechtlich geschützt © Dr. Michael Groh, Hügelsheim - Letzte Änderung: 18.04.2012

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