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Rheuma - was essen bei Rheumaleiden?

Das Wort Rheuma kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet "das Herumziehende". Rheumakranke Menschen wissen sofort, was der griechische Ausdruck meint: sie kennen diese ständig im Körper herumziehenden, den Ort und die Intensität wechselnden Schmerzen genau. 
Rheumatische Erkrankungen sind ein wahres Kreuz für die Betroffenen. Unter rheumatischen Erkrankungen kann man einmal den sogenannten Weichteilrheumatismus unterscheiden, das sind die uns allen bekannten ziehenden Schmerzen in den Muskeln, Sehnen und Gelenken. Das Blut zeigt dabei keine Hinweise auf Entzündungen im Körper. Beim echten Rheuma finden sich dagegen bestimmte Blutveränderungen. Meist ist eine erbliche Anlage vorhanden. 

Das echte Rheuma ist eine Erkrankung, bei der einzelne Einheiten der Körperabwehr in der Schule der Abwehrzellen (Thymus) ihre Lektion nicht richtig gelernt haben. Die schlechten Schüler erkennen körpereigene Strukturen irrtümlich als fremd und greifen diese Strukturen an. So entsteht langwierige Entzündungen. Sie sind sehr schwer zu behandeln, da man das Abwehrsystem ja nicht einfach ausschalten kann, sondern höchstens teilweise blockieren darf. Und das auch nicht zu sehr, denn der Körper muß sich gegen Bakterien, Viren und Pilze ja noch ausreichend wehren können. Sie sehen, die Therapie des echten Rheumas ist schwierig und kompliziert. 
Hier ist der frühe und langzeitige 

  • Einsatz eines sogenannten Basisrheumamittels zur Entzündungshemmung notwendig, um die rasch fortschreitende Gelenkzerstörung aufzuhalten. 

  • Außerdem Krankengymnastik zum Erhalt der Beweglichkeit, 

  • Wärmeanwendung bei chronischem Verlauf und Kälteanwendung bei akuter Entzündung. Neben Ihren Medikamenten, die Sie von mir verschrieben bekommen, macht es sehr viel Sinn, bestimmte 

  • Prinzipien bei der Auswahl des täglichen Essens zu beachten. Denn es gibt entzündungsfördernde und entzündungshemmende Nahrungsmittel. Wenn Sie achtsam Ihre Nahrung zusammenstellen, wird sich in Ihrem Körper allmählich die Menge entzündungsfördernder Stoffe vermindern. Dann läßt die Bereitschaft nach, mit Entzündung, Schwellung und Schmerzen zu reagieren. 
    Es ist sinnvoll, wenn Sie sich hinsichtlich Ihrer Reaktionen auf das Essen genau beobachten. Es kann nämlich sein, daß Inhaltsstoffe Ihres Essens, die nicht in dieser Liste aufgeführt sind, Ihr Leiden verschlimmern. Dann sollten Sie es natürlich weglassen. 

Hier eine Auswahl an Nahrungsmitteln, die von vielen Ihrer Leidensgenossen als ursächlich für die Zunahme von Gelenkentzündungen angegeben wurden. Die Prozentzahlen verdeutlichen, wie häufig ein Nahrungsbestandteil von den Patienten genannt wurde. Mehrfachnennungen sind möglich: 

Nahrungsmittel    % der Patienten 
Fleisch    davon Schweinefleisch 39%
davon Rindfleisch 32%
davon Lammfleisch 17% 
88% 
Eier           32% 
Milch   37%
Käse   24%
Butter   17%
Mais   57%
Weizen                      54%
Hafer   37%
Roggen   32%
Kaffee   32%
Malz   27%
Grapefruit   24%
Tomaten   22%
Erdnüsse   20%
Rohrzucker   20%
Soja    17%
Zitrone    17%

   Hier Vorschläge für Ihr antientzündlich wirksames, tägliches Essen: 

  • Fleisch und Fleischprodukte auf 2 Mahlzeiten pro Woche vermindern, dafür täglich reichlich Milch und Gemüse, Soja, Früchte 

  • Zweimal pro Woche Fisch auf den Teller, eventuell Einnahme von Fischölkapseln (3-Omega- Fettsäuren, z.B. Omacor) bzw. Lebertran oder Orthomol Rheumat (mit Mineralien). 

  • Pflanzenfette bevorzugen, bevorzugt solche mit hohem Gehalt an Omega-3-Fettsäuren (Rapsöl, Walnussöl, ab und zu Leinöl). Weniger tierische Fette 

  • Ausreichende Zufuhr entzündungswidriger Vitamine (Antioxidantien) und Spurenelemente, bei aktiver Gelenkentzündung zusätzlich z.B. 
    - Vitamin E (nie mehr als 400 Einheiten, denn viel hilft nicht viel), 
    - Zink (10mg) und 
    - Selen 200µg täglich. 
    Andere 

  • Nur bei Übergewicht (!) kurzfristiges Heilfasten (Nulldiät mit mindestens 2-3 Litern mineralreichem Wasser täglich). Bitte informieren sie sich vorher im Kapitel Naturheilkunde, Stichwort Heilfasten!)

  • Wenig Alkohol, das offizielle Maximum 20 Gramm für Frauen, 30 Gramm für Männer täglich ist schon zuviel 

  • Täglich Bewegung im Tageslicht, also an der frischen Luft: 
    - Tageslicht läßt in der Haut Vitamin D entstehen. Wenn Sie sich aus irgendeinem Grund nicht täglich draußen im Tageslicht aufhalten können, sollten Sie täglich 800 Einheiten Vitamin D zu einer Hauptmahlzeit einnehmen
    - Bewegung bringt die Gelenke in Schwung und gibt Anreiz zum Materialerhalt von Gelenkstrukturen.

  • Ausreichende Aufnahme von Kalzium (Milchprodukte), wenig Phosphat (Fleisch, industrielle Erfrischungsgetränke!). Kalziumtabletten können sinnvoll sein!

  • Achten Sie durch schonende Zubereitung beim Kochen darauf, Vitamine und Spurenelemente zu erhalten. Die asiatische Kost ist in dieser Hinsicht vorbildlich!

Erwarten Sie keine Wunder von Vitaminpillen. Sie sind sinnvoll, wenn ein Mangel besteht. Sie sind nicht sinnvoll, wenn kein Mangel besteht. In hohen Dosen zugeführt, können Vitamine mehr Schaden als Nutzen anrichten (z.B. die Sterberate von Vitaminbenutzern erhöhen gegenüber der von Nichtvitaminbenutzern).

Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.

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Urheberrechtlich geschützt © Dr. Michael Groh, Hügelsheim - Letzte Änderung: 18.04.2012

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