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Neuraltherapie nach Dr. Huneke
(Informationen zum Erfassen der individuellen Krankengeschichte)

Neuraltherapie ist eine naturheilkundliche Ordnungstherapie. Sie wird mit den örtlichen Betäubungsmitteln Procain, Lidocain oder Meaverin durchgeführt. Ordnungstherapie bedeutet, daß die körpereigenen Selbstheilungskräfte des Körpers angesprochen werden. Das Ziel der Behandlung ist die Selbstheilung des Körpers, die Heilung von innen. 
Mi Neuraltherapie wurde vor allem zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgiebig experimentiert und behandelt. die Brüder Huneke, beide Ärzte, haben diese Behandlung systematisiert und den Begriff des Störfelds eingeführt. Nach der Vorstellung von Neuraltherapeuten sind Störfelder Orte im Körper (z.B. Narben, Entzündungsherde, Fremdkörper etc.), die Ordnungsimpulse nicht mehr weiterleiten, so daß es in der Folge erst zu Störungen, später zu Krankheiten kommen kann.

Während in der Schmerztherapie und Chirurgie höhere Konzentrationen örtlicher Betäubungsmittel einsetzt werden zur zeitweisen Betäubung bei Eingriffen (etwa zur Betäubung von Wunden beim Nähen), werden in der Neuraltherapie nur sehr niedrige Arzneimittelkonzentrationen angewandt. Denn Betäubung ist nicht das Ziel der Behandlung. Die örtliche Betäubung ist daher nur ganz flüchtig spürbar. 

Behandlungsziel ist es, im Körper Kommunikationsstörungen zu beheben, die in letzter Konsequenz zur Krankheit geführt haben. Wenn nämlich Ordnungsimpulse des vegetativen Nervensystems nicht mehr überall hin durchdringen können, kann es zu Fehlregulationen und in der Folge zu sogenannten funktionellen Erkrankungen kommen. 

Wie bei der Akupunktur werden für die Neuraltherapie nur sehr dünne, feine Nadeln verwendet. 

Vielleicht haben Sie den Namen "Procain" auch schon im Zusammenhang mit Aufbaumedikamenten, zur Behandlung von Altersbeschwerden durch Verschleiß, oder auch im Zusammenhang mit den Aufbau- und Revitalisierungskuren nach Frau Dr. Aslan gehört: Dort wird mit intramuskulären Procaininjektionen eine allgemeine Besserung des Allgemeinbefindens und Allgemeinzustands herbeigeführt. 
Bei der Neuraltherapie dagegen wird mit Hilfe der gezielten Procaininjektion ins Störfeld die körpereigene Abwehr zur Selbstheilung stimuliert. Die Injektion ist der Stimulus zum Aufmerksamwerden des Körpers und zur Konzentration der Selbstheilungskräfte auf einen bestimmten Körperschaden. Der Ort der Heilung kann dabei ein völlig anderer sein als da, wo die Injektion erfolgt (Fernwirkung eines Störfelds). 

Wie ein Körper sich selbst zu heilen versucht, kann ein Therapeut nicht beeinflussen, denn jeder Körper ist anders. Der Körper wird aber immer versuchen, sich maximal zu entlasten und zu heilen, vorausgesetzt, seine Selbstheilungskräfte sind noch nicht völlig blockiert. 

Solche Therapien, die die Selbstheilungskräfte des Körpers nicht unterdrücken, sondern stärken, nennt man Regulationstherapien. Regulationstherapien erfordern genaue Kenntnis des Arztes über früher durchgemachte Erkrankungen, Verletzungen und Operationen des Patienten. Es empfiehlt sich, in Ruhe darüber nachzudenken und sich kurze Notizen zu machen. 

Schreiben Sie alle Krankheiten, Narben usw. möglichst in zeitlicher Reihenfolge auf. Wichtig sind auch Ihre Krankheiten als Neugeborenes oder Säugling. 
Wann begann Ihre jetzt im Vordergrund stehenden Erkrankung? Trat sie z.B. im Anschluß an eine andere Erkrankung, einen Unfall, eine Operation usw. ein? 

Besonders ist dabei zu beachten: 

  • Mandeln: Diphtherie, Scharlach, gehäufte Mandelentzündungen, Mandelabszesse. Wurden die Mandeln einmal "gekappt" oder ausgeschält? Haben Sie eine vergrößerte Rachenmandel? Üblen Mundgeruch? Fremdkörpergefühl im Hals? Auch ein Fachmann kann den Mandeln äußerlich nicht ansehen, ob sie als Störfeld wirken oder nicht. 

  • Zähne: Kranke Zähne stellen nach den Mandeln die häufigsten Störfelder! Nicht nur der beherdete Zahn, auch jeder wurzeltote oder verlagerte Zahn kann Störfeld sein, auch wenn er gar nicht weh tut! Wurde ein Herd an der Zahnwurzel durch Operation entfernt (Wurzelresektion)? Welcher Zahn schmerzt gelegentlich? Haben Sie eitrige Zahntaschen? Wurde ein verlagerter Weisheitszahn festgestellt? 
    Wenn Röntgenaufnahmen der Zähne vorhanden sind, bringen Sie diese bitte mit. 

  • Narben: Auch die kleinste Narbe kann wichtig sein! Wann wurden Sie operiert? Wurden Sie verwundet? Hat eine Wunde lange geeitert? Haben Verletzungen länger geschmerzt? Gab es nach einer Injektion eine entzündliche Schwellung oder einen Spritzenabszeß? Entzündet sich eine Narbe manchmal oder juckt sie gelegentlich? 
    Vor allem Kopfnarben sind wichtig! 
    Narben nach Knochenbrüchen, Furunkeln oder Karbunkeln nicht vergessen! Schmerzende Hühneraugen, Schönheitsoperationen. Betrachten Sie sich genau, Sie werden viele Narben finden! 

  • Gehirn: Gehirnerschütterung, Kopfgrippe (Encephalitis), Hirnhautentzündung (Meningitis)? Kamen Sie durch Zangenentbindung zur Welt? 

  • Ohr: Haben die Ohren schon einmal genäßt? Leiden Sie an chronischer Mittelohrvereiterung? Wurde das Trommelfell durchstochen? Das Ohr operiert? Hatten Sie Mumps (Ziegenpeter)? 

  • Nasen-Nebenhöhlen: Kieferhöhleneiterung? Wurden vom Facharzt Spülungen gemacht? Haben Sie einen chronisch-eitrigen Schnupfen, vorwiegend einseitig? Kopfschmerzen über einem Auge? Wurde eine Nasenscheidewandverbiegung operiert? Nasenpolypen? 

  • Brustorgane: Frühere Lungenentzündungen oder (trockene oder feuchte) Rippenfellentzündungen, Lungentuberkulose, -operationen, -verletzungen oder -embolien? Herzinnenhaut- oder Herz-muskelentzündungen, Herzinfarkt? Brustoperationen? 

  • Bauchorgane: Hatten Sie einmal Gelbsucht? Oder eine Gallenblasenentzündung, ein Magengeschwür, die Ruhr oder Cholera, Typhus bzw. eine andere Krankheit im Bauchbereich? "Muckert" der Blinddarm manchmal? Hatten Sie als Säugling einen lebensbedrohlichen Brechdurchfall oder eine Nabelentzündung? Lebensmittel- oder andere Vergiftung? Nierenkrankheiten? Chronischer Durchfall? Chronische Verstopfung? 

  • Unterleib: 
    Frauen: Hatten Sie jemals einen Tripper oder Unterleibsentzündungen, viel Ausfluß, Fehlgeburten (mit oder ohne Fieber), Ausschabungen (warum, wie oft), wieviele Entbindungen? Zangengeburten, Steißlagen, schwere Entbindungen (mit Dammriß oder Dammschnitt), Operationen, auch von der Scheide aus? Männer: Waren Sie geschlechtskrank? Müssen Sie nachts regelmäßig aufstehen, um Wasser zu lassen? Haben Sie Beschwerden von Seiten der Vorsteherdrüse? Hatten Sie Hoden- oder Nebenhodenerkrankungen, Vorhauterkrankungen? 

  • Knochen: Hatten Sie Knochenbrüche, Schußbrüche, schmerzhafte Steißbeinprellungen, Knochenhau-tentzündungen oder Knochenmarkeiterung (Osteomyelitis)? Wurden bei Rippfellentzündungen Rippen gekürzt? Wurde am Knochen operiert, zum Beispiel ein Finger- oder Zehenglied amputiert? Hatten Sie eine Scheuermannsche Erkrankung, einen Tennisellenbogen oder dergleichen? 

  • Thrombosen: Litten Sie je an Krampfaderentzündungen oder offenen Füßen? Wo war der Entzündungsknoten? - Hat sich nach einer Injektion in der Tiefe des Gewebes ein Knoten gebildet? 

  • Fremdkörper: Granatsplitter, abgebrochene Nadeln, Glas, Sandkörner, Knochennagelungen oder dergleichen? Wurden vom Zahnarzt verschiedene Metalle im Mund verarbeitet? Tragen Sie einen Herzschrittmacher? 

Außerdem möchte ich noch wissen: 

  • Stehen Sie zur Zeit unter der Einwirkung von Marcumar, Sintrom oder anderen Mitteln, die nach einer Thrombose/Embolie bzw. nach einem Herzinfarkt verordnet werden, um die Gerinnungsfähigkeit des Bluts herabzusetzen? Wie war der letzte Quick-/INR-Test? Niedrige Quick/INR-Tests verbieten Injektionen in die Tiefe. 
    Es muß in jedem Fall von Ihnen darauf aufmerksam gemacht werden, wenn Sie derartige Mittel einnehmen. 

  • Haben sie im letzten Halbjahr Cortison oder cortisonhaltige Medikamente eingenommen oder gespritzt bekommen? Phenylbutazon oder ein anderes Antirheumatikum, Weckamine oder andere sogenannte Psychopharmaka eingenommen? 

  • Auch die regelmäßige Einnahme von Beruhigungs- und Schlafmitteln soll angegeben werden. 
    Das Procain verträgt sich zwar mit allen Mitteln, nur hemmen manche bei längerem Gebrauch die Selbstheilungskräfte des Körpers, die die Neuraltherapie ja gerade anregen und entblocken will. 

  • Bekamen Sie schon einmal Behandlungen mit radioaktiven Substanzen oder Röntgen-Tiefenbestrahlung 

Der Neuraltherapeut wird, aufbauend auf die Vorgeschichte des Patienten, einen Behandlungsplan aufstellen. Er orientiert sich dabei auch an den körperlichen Reaktionen des Patienten auf die Neuraltherapie: häufig gibt der Körper in den Stunden und Tagen nach einer Injektionsbehandlung Hinweise, wo zu behandelnde Störfelder lokalisiert sein können. Soweit verwertbar, wird der Therapeut diese Hinweise in seinem Therapieplan mit berücksichtigen. 
Mehr Selbstbeobachtung und schriftliche Notizen über körperliche Reaktionen in dieser Zeit sind also sinnvoll, um mit Hilfe der Neuraltherapie Erfolg bei der Linderung Ihres Leidens zu haben. 

Diese Behandlung erfolgt nicht auf Kosten Ihrer Krankenkasse, sondern Sie müssen sie privat bezahlen.

Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.

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Urheberrechtlich geschützt © Dr. Michael Groh, Hügelsheim - Letzte Änderung: 18.04.2012

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