Mehr wissen, besser leben - Ihr Hausarzt rät!
Über
Darmpilzerkrankungen....
Pilze sind überall auf unserem Planeten, in der
Luft, in der Erde und im Wasser, auf der Haut und natürlich auch im Darm
eines jeden von uns. Sie sind unvermeidlich. Unser Körper hat wirksame
Abwehrmechanismen, damit sie nicht überhandnehmen und es nicht zu Krankheiten
kommen kann - es sei denn, falsche Ernährung und Lebensweise oder eine die
Körperabwehr zerstörende Erkrankung wie die HIV-Infektion setzt diese
natürlichen Abwehrmechanismen außer Kraft.
Dann allerdings können die Pilze im Darm überhand nehmen und es kann zu
Krankheiten kommen.
Ein Mensch ist nicht wie der andere: dieselben
krankmachenden Einflüsse machen den einen krank, ein anderer bleibt
gesund.
Eine Darmpilzerkrankung macht schillernde,
uncharakteristische Symptome: sie kann sich z.B. bemerkbar machen durch
Hautekzeme, durch Verschlechterung einer Neurodermitis, durch allgemeine
Symptome wie Infektanfälligkeit, Schwäche und ständige Müdigkeit, aber
auch durch Heißhunger, durch Unverträglichkeit von Süßem, durch chronische
Übelkeit oder chronischen Durchfall, besonders nach Genuß von Süßem.
Hat man eine dieser Erkrankungen, heißt das aber trotzdem noch nicht, daß
sie durch Pilze ausgelöst sein muß.
Alle unsere Abwehrmechanismen funktionieren
hervorragend unter Bedingungen, wie sie unser Körper seit Hundertausenden von
Jahren kennt. Ändern sich äußere Bedingungen sehr rasch, können unsere
Erbanlagen und Abwehrmechanismen nicht rasch genug umgestellt werden -
Krankheit kann die Folge sein.
Überlegen wir, wo wir entwicklungsgeschichtlich
herkommen: Wir kommen aus Zeiten, in denen die fetten Jahre die Ausnahme waren
und die mageren Jahre die Regel. Kohlehydrate gab es wenig, Haushaltszucker
gab es noch nicht, ab und zu vielleicht ein bißchen Honig. Süße Früchte
gab es! Schokoladen, Bonbons, Marmeladen, Brötchen, süße Säfte aus der
Flasche waren unbekannt.
Nach der Entdeckung Amerikas wurde Zucker aus Zuckerrohr in den Apotheken zu
Höchstpreisen gehandelt, nur sehr Reiche konnten ihn sich leisten. Erst mit
der Erfindung des Rübenzuckers in allerneuester Zeit stieg der allgemeine
Zuckerverbrauch stark an.
Aus dem Gesagten ergibt sich, daß entgegen den Beteuerungen und
Versicherungen mancher Zuckerzeughersteller weder der Mensch noch sein Darm
von seiner Natur her dazu geeignet sind, permanent Schokoriegel "für den
kleinen Hunger zwischendurch" oder "größte Pralinen der Welt"
zu verdauen.
Unserem Körper tun wir mit konzentrierten
Süßigkeiten nichts Gutes: "Zucker zaubert" will uns die Werbung
glauben machen.
Meine Behauptung: Reine Werbungssprüche und sachlich falsch dazu! Denn
rascher Zuckereinstrom in den Körper bedeutet dort überstürzten
Verarbeitung, als Folge der raschen Verarbeitung kommt es erneut zu
Unterzucker und damit zu neuem Hunger. So haben wir rasch ein paar Gramm
Körperfett mehr, es sei denn, es gelingt uns, die eingefahrenen Kalorien
durch körperliche Arbeit gleich wieder zu verbrauchen.
Ganz abgesehen davon, daß rascher Zuckereinstrom einen Adrenalinstoß
bewirkt, der uns gestreßt, nervös und unkonzentriert macht (Beispiel:
Süßigkeiten statt Pausenbrot bei Schulkindern). Und unseren Blutadern
schaden plötzliche hohe Zuckerkonzentration: ein Diabetologe erklärte der
erstaunten Ärzteschaft, daß Blutzuckerspitzen wie Peitschenschläge auf die
Blutadern wirken und sie schädigen.
Durch ständige Zuckergabe fördern wir wie mit
Dünger das Wachstum unserer Darmpilze und verschieben das biologische
Gleichgewicht zuungunsten der natürlichen Darmbakterien. Muß aufgrund einer
Krankheit ein Antibiotikum gegeben werden, kann das Wachstum der natürlichen
Darmbakterien vorübergehend einschränkt sein. Jetzt haben Pilze einen
weiteren Wachstumsvorteil: sie werden nämlich durch die meisten Antibiotika
nicht geschädigt.
Besonders groß ist der Wachstumsvorteil dann, wenn noch Zuckerdünger
dazugegeben wird.
Auch Erbanlagen können Haut- oder
Schleimhautprobleme fördern, wenn nämlich die Schleimhaut die erforderlichen
Antipilzfaktoren nicht in ausreichender Menge bilden kann. Kommt dann eine
zuckerreiche Nahrung hinzu, ist es nicht mehr weit zu einer Pilzüberwucherung
des Darms.
Ein medikamentengläubiger Patient, der wünscht,
durch ein Pilzmittel seine Pilze loszuwerden, aber so weiterleben zu müssen
wie bisher, kann nur enttäuscht werden: er wird seine Pilze zwar für ganz
kurze Zeit, nämlich für die Zeit der medikamentösen Behandlung,
tatsächlich los. Aber genauso schnell hat er sie auch wieder:
Es nützt nichts, Kröten aus dem Sumpf zu tragen und sie woanders
hinzubringen: der Sumpf, das Milieu, lädt neue Kröten ein, hier zu leben und
sich unter den herrschenden optimalen Bedingungen rasch zu vermehren.
Diagnostik
Zuerst besteht nur eine Vermutung, daß ein Patient durch Pilze erkrankt sein
könnte. Diese Vermutung stützt sich auf die Krankengeschichte und die
objektiven körperlichen Symptome.
Die Vermutung muß bestätigt werden durch die Untersuchung einer Stuhlprobe
und durch Nachweis von Pilzen in einer kritischen Menge. Zur Diagnostik
erhält der Patient ein Stuhlröhrchen und die Aufforderung, von seinem Stuhl
eine Probe abzugeben.
Die Stuhlprobe muß gewissenhaft gewonnen werden, sonst ist sie wertlos:
-
Der Stuhl, aus dem die Stuhlprobe gewonnen
wird, darf auf keinen Fall mit Wasser in Berührung kommen.
-
Mit dem dazu vorgesehenen Schäufelchen muß
von verschiedenen Stellen eine kleine Stuhlprobe entnommen werden. Je
variierter die Probe, umso besser die Chance, eine aussagekräftige
Untersuchung durchführen zu können.
Therapie
Ergibt die Stuhluntersuchung ein krankhaftes Ergebnis, soll mit der Therapie
begonnen werden. Manchmal wird das eine vom Arzt verordnete Therapie mit
Tabletten sein.
Aus dem oben Gesagten ergibt sich aber, daß der Pilzgeplagte nie los wird, es
sei denn, er ändert seine Lebensführung:
Der Verzehr von Kohlehydraten muß
eingeschränkt bzw. umgestellt werden. Sonst ist jede Therapie sinnlos!
Natürlich ist es nicht notwendig, wie ein
Urmensch nur von Fleisch, Blättern und Wurzeln zu leben. Der Verzehr von
Süßigkeiten, Zucker- und Weißmehlprodukten soll aber strikt eingeschränkt
werden.
-
Coca-Cola, süße Obst- und Traubensäfte,
zuckerhaltige Limonaden, süßer Wein sollen selten getrunken werden.
Milchzucker und Süßstoff sind erlaubt.
-
Bevorzugen Sie ballaststoffreiche
Lebensmittel: sie enthalten unverdauliche Pflanzenfasern, die wie
Räumkommandos die Zwischenräume der Darmzotten ausputzen. Dort befinden
sich die Pilznester. Außerdem sind Ballaststoffe die ideale
Nahrungsquelle für die nützlichen Darmbakterien.
-
Kohlehydrate sollen daher in Form von
Vollkornbrot, Reis, die Nudeln als Hartweizenprodukte gegessen werden. I
-
mpfen Sie den Darm mit nützlichen
Darmbakterien, essen Sie Joghurts, die lebendige Lactobacillen (L.acidophilus
und L.bifidus) enthalten. Geben Sie Ihren Kindern diesen Biojoghurt mit
etwas Frischobst vermischt, also keine industriell gefertigten Frucht- und
Süßjoghurts.
Nach: "Low-Glycämic-Index"-Pyramide
von David S. Ludwig, MD, Dr. phil., Children´s Hospital, Boston Quelle:
Harvard Health Online (http://health.harvard.edu/newsletters/giload.shtml)
Weitere Infos: http://www.nicolai-worm.de
und http://health.harvard.edu/ und
Nicolai Worm "Syndrom X oder Ein Mammut auf den Teller", "Glücklich
und schlank mit der LOGI-Methode"
Artgerechte Haltung fängt beim artgemäßen
Futter an. Das bedeutet für uns:
-
Jeden Tag reichlich essen: Als
Hauptnahrungsmittel Gemüse und Früchte (neudeutsch "five a
day", 5mal am Tag) Auch Fisch (Lachs, Hering, Makrele), fettarmes
Fleisch und fettarme Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse. Öle statt
Hartfett. Zum Braten und Backen Olivenöl. Für Salate Olivenöl, Rapsöl,
Walnußöl
-
Jeden Tag etwas essen: Grobes, dunkles
Vollkornbrot, auch Spagetti, Pasta, Reis
-
Nur ab und zu essen: Süßigkeiten, Produkte
aus feingemahlenem Mehl, Kartoffeln
Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.