Facharzt für 
Allgemeinmedizin / Suchtmedizin
Blumenstrasse 4
76549 Hügelsheim


Telefon +49 (0)7229 189696
Telefax +49 (0)7229 189697


Zertifikat Nr.: 11817
DIN EN ISO 9001:2008
Qualitätszertifizierte Praxis
Mitglied im Ärztenetz Mittelbaden


 

Gesundheitstipps > Naturheilkunde

Mehr wissen, besser leben - Ihr Hausarzt rät!

Über Darmpilzerkrankungen....

Pilze sind überall auf unserem Planeten, in der Luft, in der Erde und im Wasser, auf der Haut und natürlich auch im Darm eines jeden von uns. Sie sind unvermeidlich. Unser Körper hat wirksame Abwehrmechanismen, damit sie nicht überhandnehmen und es nicht zu Krankheiten kommen kann - es sei denn, falsche Ernährung und Lebensweise oder eine die Körperabwehr zerstörende Erkrankung wie die HIV-Infektion setzt diese natürlichen Abwehrmechanismen außer Kraft. 
Dann allerdings können die Pilze im Darm überhand nehmen und es kann zu Krankheiten kommen. 

Ein Mensch ist nicht wie der andere: dieselben krankmachenden Einflüsse machen den einen krank, ein anderer bleibt gesund. 

Eine Darmpilzerkrankung macht schillernde, uncharakteristische Symptome: sie kann sich z.B. bemerkbar machen durch Hautekzeme, durch Verschlechterung einer Neurodermitis, durch allgemeine Symptome wie Infektanfälligkeit, Schwäche und ständige Müdigkeit, aber auch durch Heißhunger, durch Unverträglichkeit von Süßem, durch chronische Übelkeit oder chronischen Durchfall, besonders nach Genuß von Süßem. 
Hat man eine dieser Erkrankungen, heißt das aber trotzdem noch nicht, daß sie durch Pilze ausgelöst sein muß. 

Alle unsere Abwehrmechanismen funktionieren hervorragend unter Bedingungen, wie sie unser Körper seit Hundertausenden von Jahren kennt. Ändern sich äußere Bedingungen sehr rasch, können unsere Erbanlagen und Abwehrmechanismen nicht rasch genug umgestellt werden - Krankheit kann die Folge sein. 

Überlegen wir, wo wir entwicklungsgeschichtlich herkommen: Wir kommen aus Zeiten, in denen die fetten Jahre die Ausnahme waren und die mageren Jahre die Regel. Kohlehydrate gab es wenig, Haushaltszucker gab es noch nicht, ab und zu vielleicht ein bißchen Honig. Süße Früchte gab es! Schokoladen, Bonbons, Marmeladen, Brötchen, süße Säfte aus der Flasche waren unbekannt. 
Nach der Entdeckung Amerikas wurde Zucker aus Zuckerrohr in den Apotheken zu Höchstpreisen gehandelt, nur sehr Reiche konnten ihn sich leisten. Erst mit der Erfindung des Rübenzuckers in allerneuester Zeit stieg der allgemeine Zuckerverbrauch stark an. 
Aus dem Gesagten ergibt sich, daß entgegen den Beteuerungen und Versicherungen mancher Zuckerzeughersteller weder der Mensch noch sein Darm von seiner Natur her dazu geeignet sind, permanent Schokoriegel "für den kleinen Hunger zwischendurch" oder "größte Pralinen der Welt" zu verdauen. 

Unserem Körper tun wir mit konzentrierten Süßigkeiten nichts Gutes: "Zucker zaubert" will uns die Werbung glauben machen. 
Meine Behauptung: Reine Werbungssprüche und sachlich falsch dazu! Denn rascher Zuckereinstrom in den Körper bedeutet dort überstürzten Verarbeitung, als Folge der raschen Verarbeitung kommt es erneut zu Unterzucker und damit zu neuem Hunger. So haben wir rasch ein paar Gramm Körperfett mehr, es sei denn, es gelingt uns, die eingefahrenen Kalorien durch körperliche Arbeit gleich wieder zu verbrauchen. 
Ganz abgesehen davon, daß rascher Zuckereinstrom einen Adrenalinstoß bewirkt, der uns gestreßt, nervös und unkonzentriert macht (Beispiel: Süßigkeiten statt Pausenbrot bei Schulkindern). Und unseren Blutadern schaden plötzliche hohe Zuckerkonzentration: ein Diabetologe erklärte der erstaunten Ärzteschaft, daß Blutzuckerspitzen wie Peitschenschläge auf die Blutadern wirken und sie schädigen. 

Durch ständige Zuckergabe fördern wir wie mit Dünger das Wachstum unserer Darmpilze und verschieben das biologische Gleichgewicht zuungunsten der natürlichen Darmbakterien. Muß aufgrund einer Krankheit ein Antibiotikum gegeben werden, kann das Wachstum der natürlichen Darmbakterien vorübergehend einschränkt sein. Jetzt haben Pilze einen weiteren Wachstumsvorteil: sie werden nämlich durch die meisten Antibiotika nicht geschädigt. 
Besonders groß ist der Wachstumsvorteil dann, wenn noch Zuckerdünger dazugegeben wird. 

Auch Erbanlagen können Haut- oder Schleimhautprobleme fördern, wenn nämlich die Schleimhaut die erforderlichen Antipilzfaktoren nicht in ausreichender Menge bilden kann. Kommt dann eine zuckerreiche Nahrung hinzu, ist es nicht mehr weit zu einer Pilzüberwucherung des Darms. 

Ein medikamentengläubiger Patient, der wünscht, durch ein Pilzmittel seine Pilze loszuwerden, aber so weiterleben zu müssen wie bisher, kann nur enttäuscht werden: er wird seine Pilze zwar für ganz kurze Zeit, nämlich für die Zeit der medikamentösen Behandlung, tatsächlich los. Aber genauso schnell hat er sie auch wieder: 
Es nützt nichts, Kröten aus dem Sumpf zu tragen und sie woanders hinzubringen: der Sumpf, das Milieu, lädt neue Kröten ein, hier zu leben und sich unter den herrschenden optimalen Bedingungen rasch zu vermehren. 

Diagnostik 
Zuerst besteht nur eine Vermutung, daß ein Patient durch Pilze erkrankt sein könnte. Diese Vermutung stützt sich auf die Krankengeschichte und die objektiven körperlichen Symptome. 
Die Vermutung muß bestätigt werden durch die Untersuchung einer Stuhlprobe und durch Nachweis von Pilzen in einer kritischen Menge. Zur Diagnostik erhält der Patient ein Stuhlröhrchen und die Aufforderung, von seinem Stuhl eine Probe abzugeben. 
Die Stuhlprobe muß gewissenhaft gewonnen werden, sonst ist sie wertlos: 

  • Der Stuhl, aus dem die Stuhlprobe gewonnen wird, darf auf keinen Fall mit Wasser in Berührung kommen. 

  • Mit dem dazu vorgesehenen Schäufelchen muß von verschiedenen Stellen eine kleine Stuhlprobe entnommen werden. Je variierter die Probe, umso besser die Chance, eine aussagekräftige Untersuchung durchführen zu können. 

Therapie 
Ergibt die Stuhluntersuchung ein krankhaftes Ergebnis, soll mit der Therapie begonnen werden. Manchmal wird das eine vom Arzt verordnete Therapie mit Tabletten sein. 
Aus dem oben Gesagten ergibt sich aber, daß der Pilzgeplagte nie los wird, es sei denn, er ändert seine Lebensführung: 

Der Verzehr von Kohlehydraten muß eingeschränkt bzw. umgestellt werden. Sonst ist jede Therapie sinnlos! 

Natürlich ist es nicht notwendig, wie ein Urmensch nur von Fleisch, Blättern und Wurzeln zu leben. Der Verzehr von Süßigkeiten, Zucker- und Weißmehlprodukten soll aber strikt eingeschränkt werden. 

  • Coca-Cola, süße Obst- und Traubensäfte, zuckerhaltige Limonaden, süßer Wein sollen selten getrunken werden. Milchzucker und Süßstoff sind erlaubt. 

  • Bevorzugen Sie ballaststoffreiche Lebensmittel: sie enthalten unverdauliche Pflanzenfasern, die wie Räumkommandos die Zwischenräume der Darmzotten ausputzen. Dort befinden sich die Pilznester. Außerdem sind Ballaststoffe die ideale Nahrungsquelle für die nützlichen Darmbakterien. 

  • Kohlehydrate sollen daher in Form von Vollkornbrot, Reis, die Nudeln als Hartweizenprodukte gegessen werden. I

  • mpfen Sie den Darm mit nützlichen Darmbakterien, essen Sie Joghurts, die lebendige Lactobacillen (L.acidophilus und L.bifidus) enthalten. Geben Sie Ihren Kindern diesen Biojoghurt mit etwas Frischobst vermischt, also keine industriell gefertigten Frucht- und Süßjoghurts.

Nach: "Low-Glycämic-Index"-Pyramide von David S. Ludwig, MD, Dr. phil., Children´s Hospital, Boston Quelle: Harvard Health Online (http://health.harvard.edu/newsletters/giload.shtml
Weitere Infos: http://www.nicolai-worm.de und http://health.harvard.edu/ und 
Nicolai Worm "Syndrom X oder Ein Mammut auf den Teller", "Glücklich und schlank mit der LOGI-Methode" 

Artgerechte Haltung fängt beim artgemäßen Futter an. Das bedeutet für uns: 

  • Jeden Tag reichlich essen: Als Hauptnahrungsmittel Gemüse und Früchte (neudeutsch "five a day", 5mal am Tag) Auch Fisch (Lachs, Hering, Makrele), fettarmes Fleisch und fettarme Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse. Öle statt Hartfett. Zum Braten und Backen Olivenöl. Für Salate Olivenöl, Rapsöl, Walnußöl 

  • Jeden Tag etwas essen: Grobes, dunkles Vollkornbrot, auch Spagetti, Pasta, Reis 

  • Nur ab und zu essen: Süßigkeiten, Produkte aus feingemahlenem Mehl, Kartoffeln 

Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.

Zurück zur Themenübersicht

 

Zum Seitenanfang
Urheberrechtlich geschützt © Dr. Michael Groh, Hügelsheim - Letzte Änderung: 18.04.2012

Info