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Fieber - Tipps für die Pflege Ihres kranken Kindes




"Gebt mir die Macht, Fieber zu erzeugen und ich heile Euch jede Krankheit!" (altrömischer Arzt) 

Als Mutter oder Vater übernehmen ja meist Sie die Pflege des erkrankten Kindes. Bei aller Sorge über die Krankheit gilt: je ruhiger und gelassener Sie mit dem kleinen Patienten umgehen, desto segensreicher für seine Genesung. Gedrückte Stimmung und ratlose Verzweiflung sind nicht förderlich für die Gesundheit, weder für Ihre eigene noch für die Ihres Kindes. 

Ein krankes Kind sollte in einem ruhigen, gut gelüfteten, etwa 20° Celsius warmen Raum liegen. Damit es sich geborgen fühlt, sollte immer ein Familienmitglied in Rufweite sein. 

  • 1. Keine Angst vor Fieber 
    Fieber ist definiert als die im Popo des Kindes gemessene Temperatur von 38 Grad Celsius oder darüber. Eine Temperatur von 37,6 bis 37,9 Grad nennt man erhöhte Temperatur. Temperaturen bis 37,5 Grad gelten noch als normal. Fieber ist ein Zeichen dafür, daß der Körper mit eingedrungenen Erregern kämpft, die er unschädlich machen will. 
    Fieber ist also nicht die Krankheit selbst, sondern eine gezielte Maßnahme des Körpers, um die eigenen Abwehrzellen aktiver und aggressiver zu machen, den Eindringling aber zu schwächen. 
    Logischerweise ist es daher falsch, diese natürliche Reaktion mit chemischen Mitteln unterdrücken zu wollen - auch wenn Fieber uns Eltern zuerst mal Angst macht. Angebracht sind statt dessen Maßnahmen, die den Körper in seinem Abwehrkampf unterstützen, z.B. Ganzkörperpackungen (nie beim Säugling und sehr kleinen Kindern!), Wadenwickel, eventuell Einläufe. Besonders ein Bad in warmem, aber auch nicht zu heißem Wasser unterstützt die Heilung, das Kind wird durch das Plantschen im Wasser ruhig und schläft meist nach dem Bad rasch ein. 
    Dies alles gilt für den Fall, daß das Kind sich in gutem Allgemeinzustand befindet. Ist es dagegen sehr schlapp, apathisch, will sich nur hinlegen oder neigt das Kind zu Fieberkrämpfen, ist es richtig, selbst bei nur erhöhter Temperatur ein fiebersenkendes Mittel (z.B. Ibuprofensaft oder Paracetamolsaft) zu verabreichen.
    Geht es dem Kind aber soweit gut, spielt es, sind auch höhere Temperaturen nicht unbedingt behandlungsbedürftig. Erst wenn das Fieber 39,5° Celsius überschreitet, soll man dann Maßnahmen zur Fiebersenkung ergreifen, bei Fieber über 40°C soll man Fieber senken! 
    Fiebernde Kinder gehören grundsätzlich ins Bett! 

  • 2. Förderung der Entgiftung 
    Lassen Sie Ihr Kind viel trinken, am besten Kräutertees, Apfelsaftschorle (ohne Kohlensäure!) oder Wasser: damit findet eine Entgiftung über die Nieren statt. Sie sollen wissen: fiebersenkende Medikamente mindern das Durstgefühl Ihres Kindes. 
    Beim Schwitzen findet die Entgiftung über die Haut statt. Wenn Ihr Kind gut trinkt und der Allgemeinzustand gut ist, darf es ruhig schwitzen (gilt nicht für Säuglinge und sehr kleine Kinder!).
    Sorgen Sie für täglichen Stuhlgang: Entgiftung über Leber und Darm. Bei Fieber neigt der Patient zu Verstopfung, daher ist manchmal ein Einlauf sehr hilfreich. 

  • 3. Das kranke Kind verweigert das Essen 
    Recht hat es! Instinktiv verhält sich das Kind richtig. Nötigen Sie es auf keinen Fall! 
    Bekommt Ihr Kind im Lauf der Zeit wieder Appetit, fangen Sie vorsichtig mit leichter Kost und kleinen Portionen an. Vermeiden Sie anfangs Schwerverdauliches. 
    Übrigens: die Volksweisheit "Erkältungen muß man füttern, Fieber aushungern!" scheint richtig! 

  • 4. Lassen Sie Ihr Kind in Ruhe genesen 
    Es darf keinesfalls zu früh wieder in die Schule oder in den Kindergarten. Erst wieder bei völligem Wohlbefinden. 
    Unsere Großmütter sagten: Wenn das Kind 3 Tage fieberfrei war, geht es wieder in die Schule! 

Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.

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Urheberrechtlich geschützt © Dr. Michael Groh, Hügelsheim - Letzte Änderung: 18.04.2012

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