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Gicht und Harnsäure

Ein akuter Gichtanfall ist eine äußerst schmerzhafte, entzündliche Krankheit! 
Die Anlage zur Gicht wird vererbt. Ob die Krankheit in Erscheinung tritt oder nicht, ist von der Lebensweise abhängig. Zwar war die Gicht früher seltener, aber es gab sie immer. Nämlich bei den Begüterten, die gut zu essen hatten, die häufig und viel Fleisch aßen, Wein dazu zu tranken, die es sich leisten konnten zu schlemmen. 
Das Zipperlein plagte vor allem die Könige und Fürsten, die Burgherren und Großbürger. Ein Armer, der froh war, wenn er nicht hungern mußte, der selten Gelegenheit hatte, etwas mehr Fett auf die Rippen zu packen, erkrankte kaum an der Gicht. 

Heute muß in Deutschland niemand mehr wirklich hungern. Im Gegenteil, wer hungert, will meist überflüssige Pfunde loswerden - daß man mit dieser Methode überflüssige Pfunde nie los wird, hat sich leider immer noch nicht herumgesprochen. Aber das ist eine andere Geschichte!. 
Die Supermärkte liefern billigste Fette, Würste, billiges Fleisch und teueres Gemüse. 
Nahrungsmittel sind billig, Lebensmittel teuer! 
Dazu trinken die Deutschen, rein statistisch gesehen, unglaubliche 13 Liter reinen Alkohol pro Person und Jahr, Säuglinge und Kinder eingeschlossen. Für diesen Überfluß sind unsere Erbanlagen nicht vorbereitet. Unser genetisches Programm ist für Notzeiten programmiert, permanenten Überfluß gab es nie. Entsprechend kennen unsere Erbanlagen zwar viele Tricks, das Individuum vor dem Hungertod zu bewahren, aber keinen einzigen, der uns im Überfluß gesund erhält. 

Überfluß mit reichlich Kohlehydraten, Fleisch und Alkohol läßt im Körper die sogenannte Harnsäure ansteigen. Bei hohen Harnsäurespiegeln im Blut kann Harnsäure auskristallisieren. Weil Harnsäurekristalle dem Körper fremd sind, weht sich der Körper dagegen und löst eine Entzündung aus - den akuten Gichtanfall. Häufig im Grundgelenk der Großzehe oder des Daumens lokalisiert, bildet sich eine heftige Entzündung mit Schwellung und Rötung. Die Patienten empfinden sehr starke Schmerzen. Auch andere Gelenke können befallen sein, z.B. das Kniegelenk. 

Außer bei so einem akuten, spektakulären Gichtanfall verrichten Harnsäurekristalle ihre Zerstörungsarbeit auch ganz im Verborgenen, ganz heimlich, aber unermüdlich an kleinen Wirbelgelenken und an den Nieren. Es kommt zu chronischen Kreuzschmerzen, im Röntgenbild sieht man dann "Verschleißerscheinungen".

Wie Gicht vermeiden? Ganz einfach: artgerecht essen, täglich Bewegung - alles tun, wozu unser Körper sich im Laufe der Jahrmillionen entwickelt hat: Laufmaschine zu sein, um uns Nahrung besorgen zu können, um vor unseren Feinden fliehen und dem Wild hinterher jagen zu können. Den Kühlschrank gab es früher noch nicht, wer frühstücken wollte, mußte erst mal laufen, erst mal suchen, erst mal jagen!

Sie müssen nicht mehr jagen, unser Futter finden wir beim Einkaufsmarkt um die Ecke, das Auto fährt uns hin. Wir müssen nicht mal mehr richtig kochen, nur noch anwärmen.

Merksatz: Auf dieser Welt gibt´s nichts umsonst!

  • Wer Bewegung spart, zahlt mit Übergewicht, Kreuz- und Gelenkschmerzen, Zuckerkrankheit, vorzeitiger Alterung 

  • Wer nur Nahrungsmittel statt Lebensmittel ißt, dessen Körper wird allmählich krank (z.B. rasche Arterienverkalkung). Niemand kann gesund aus haltbar Gemachtem, aus Konserven leben!

Hier ein Vorschlag, wie Sie gesund essen und Ihre Harnsäure kontrollieren können. durch artgerechtes Essen nämlich

Nach: "Low-Glycämic-Index"-Pyramide von David S. Ludwig, MD, Dr. phil., Children´s Hospital, Boston Quelle: Harvard Health Online (http://health.harvard.edu/newsletters/giload.shtml
Weitere Infos: http://www.nicolai-worm.de und http://health.harvard.edu/ und 
Nicolai Worm "Syndrom X oder Ein Mammut auf den Teller", "Glücklich und schlank mit der LOGI-Methode" 

Artgerechte Haltung fängt beim artgemäßen Futter an. Das bedeutet für uns: 

  • Jeden Tag reichlich essen: Als Hauptnahrungsmittel Gemüse und Früchte (neudeutsch "five a day", 5mal am Tag) Auch Fisch (Lachs, Hering, Makrele), fettarmes Fleisch und fettarme Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse. Öle statt Hartfett. Zum Braten und Backen Olivenöl. Für Salate Olivenöl, Rapsöl, Walnußöl 

  • Jeden Tag etwas essen: Grobes, dunkles Vollkornbrot, auch Spagetti, Pasta, Reis 

  • Nur ab und zu essen: Süßigkeiten, Produkte aus feingemahlenem Mehl, Kartoffeln 

 

Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.

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Urheberrechtlich geschützt © Dr. Michael Groh, Hügelsheim - Letzte Änderung: 18.04.2012

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