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Mehr wissen, besser leben: Ihr Hausarzt rät!

Gesund essen, was heißt das?
(Cholesterinspiegel senken, schlank bleiben und fröhlich genießen!)

Alle Welt redet vom hohen Cholesterin und seiner Schädlichkeit für die Adern. Viele Menschen machen sich Sorgen, denn sie wissen, daß sie ein hohes Cholesterin haben: ihr Arzt hat sie darauf aufmerksam gemacht. Man möchte ja gern lange und auch gesund leben. Andererseits will man aber auf die Freuden des Lebens - und speziell auf die Freude des Essens - auch nicht verzichten. 
Man macht sich also eine Menge guter Vorsätze, doch bald haben einem die alten Gewohnheiten wieder - alles ist beim alten Schlendrian geblieben. 

Wie können wir es konkret besser machen? 
Reden wir zunächst davon, was wir eigentlich täglich essen: neben Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen, hauptsächliche aus Gemüsen und Früchten, besteht unsere Nahrung im Wesentlichen aus 3 Bestandteilen. 

  • Erstens aus sogenannten Kohlehydraten, den Stärke- und Zuckerstoffen. Sie dienen als Betriebsstoff ("Benzin"), denn unser Körper macht daraus Glukose (Traubenzucker). 

  • Zweitens aus Eiweiß oder Protein, dem Baustoff zur Konstruktion unseres Körpers,

  • Drittens aus Fett, dem Depot- oder Speicherstoff von Energie. 
    Besteht ein Nahrungsüberangebot an Kohlehydraten oder Proteinen, kann der Körper daraus Speicherfett herstellen, eine andere Art Energieträger für kommende, vielleicht magere Tage. Unser Körper benutzt Fette als Depotstoffe, weil sie je Fettmolekül mehr als doppelt soviel Energie enthalten wie Zucker oder Eiweiß. 
    Das bedeutet konkret: aus einem Gramm Fett, das unser Körper verbrennt, bekommt er mehr als doppelt so viel Energie wie aus einem Gramm Zucker oder Eiweiß. Oder umgekehrt: begnügt er sich mit einem Gramm Zucker oder Eiweiß, muß er nur halb so lange oder halb so hart arbeiten, joggen, wandern oder schwimmen, bis die darin gespeicherte Energie verbraucht ist. 

Wir Menschen lieben Fett. Außerdem ist es ein ausgezeichneter Geschmacksverstärker. Die Lebensmittelindustrie weiß das natürlich. Um den Kunden zu locken, spart sie deshalb bei ihren Produkten selten mit Fett. 
Schon zu Urzeiten war es nützlich, Fett zu mögen, denn mit größerem Fettpolster stiegen die Überlebenschancen. Heute aber leben wir in einer Überflußgesellschaft, unser Problem ist nicht der Mangel, sondern das Zuviel an Kalorien.
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: ich möchte gerade nicht, daß Sie fettlos leben! Das wäre falsch, denn unser Körper braucht Fett, deshalb lieben wir es ja so! 

Wir essen jedoch im Schnitt meist zu viele Kalorien. Das Zuviel an Kalorien läßt uns zunehmen und krank werden. Mein Wunsch ist daher, Sie so zu informieren, 

  • damit Sie erstens fettnormalisiert essen, also in der für Sie richtigen Menge, und

  • damit Sie zweitens sich die gesünderen Fette aussuchen. Gesund bedeutet: bekommt meinem Körper, bringt ihm Vorteile

Alkohol hat übrigens einen ähnlich hohen Brennwert wie Fett. 

Lecker und gesund zu kochen, dazu gehört Küchenerfahrung! Die erfahrene Hausfrau und der Hobbykoch wissen, daß nicht nur Fett und Salz über die Schmackhaftigkeit und des Essens entscheiden, sondern besonders auch die eingesetzten Gewürze. 

Viele Gewürze und andere Speisezubereitungsarten haben wir erst in den letzten 20 Jahren bei Urlaubsreisen in die Nachbarländer so richtig kennen und schätzen gelernt. Viele Deutsche schätzen die italienische Küche. 
Ernährungswissenschaftler sind der Meinung, daß eine Küche wie die italienische oder allgemein die Mittelmeerküche den modernen Vorstellungen einer gesunden Ernährung weitgehend entspricht: sie ist reich an frischen Gemüsen, enthält nicht zu viel Protein und Fett meistens in Form von Olivenöl. Tierische Fette sind in der echten italienischen Küche eher weniger vertreten. 

Ich möchte damit nicht sagen, daß wir unsere seit der Kindheit gewohnten, geliebten heimischen Gerichte aufgeben sollen! Aber vielleicht wäre es sinnvoll, einige Prinzipien gesunder Ernährung vom Nachbarn abzuschauen. Zumal das für ein langes und gesundes Leben förderlich ist? 

Wie also ißt man gesund und bekömmlich? 

  • möglichst vollwertiges Essen (Vollkorn-Produkte, frische Gemüse und Frischobst) 

  • Täglich mehrere Portionen Gemüse und Obst (am besten 3x täglich oder häufiger Gemüse, 2x täglich Obst). 

  • Eiweiß aus Eiern, Milchprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen, aus Fisch und Fleisch (beachten Sie die Reihenfolge!)

  • Mäßig Reis, Getreidevollkornprodukte, Pastas aus Hartweizen

  • Alkohol reduzieren 

  • Gesunde Öle eher reichlich! Dafür tierische Fette reduzieren!
    Für Salate Pflanzenöle, z.B. Olivenöl, bevorzugt auch Walnußöl, Rapsöl wegen ihrem hohen Gehalt an Vorstufen der 3-Omega-Fettsäuren. Leinöl zum Quark (Vorsicht, Leinöl ist sehr schnell verderblich!)
    Zum Kochen, Braten, Backen: Olivenöl oder Hartfett

  • Zur Cholesterinsenkung, aber auch für einen regelmäßigen Stuhlgang, hat sich auch besonders bewährt, morgens ca. 50g Haferkleie unter den gekochten Haferbrei mir Apfelschnitzen, das Müsli oder in den Fruchtsalat zu mischen. 

Hier einige Tipps zu Einkauf und Zubereitung Ihres Essens: 

Gemüse

  • Mengenmäßig sollen Gemüse und Früchte den Hauptanteil Ihres Essen ausmachen. Denn Gemüse und Früchte sind "Füller", bringen die nötigen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente in Ihren Körper: erst wenn der Magen gefüllt ist, kommt das Sättigungsgefühl. Dazu oder danach erst das Eiweiß. Täglich frische Gurke, Salat aufs Brot! 

  • Gemüse: dazu zählt jede Art Gemüse und jedes Obst. Also auch der Gurken- oder Tomatensalat und die Äpfel, die Sie so gern mögen!

Eiweiß

  • Fettreduzierte Milch (1.5%) kaufen. 

  • Magere Fleischsorten kaufen, sichtbares Fett nach dem Braten wegschneiden (= fettnormalisiert, nicht fettarm essen!). 
    Jede Woche Fisch und Hülsenfrüchte auf den Speiseplan setzen.
    Innereien nur gelegentlich essen. Fettarme Wurstsorten, Eiweiß aus Eiern, Käse, Quark, bevorzugen. 
    Fettarme Käsesorten wie z.B. Mozarella bevorzugen! Angaben über Fettgehalte vergleichen. 
    Gut zu merken: wir kaufen "den billigsten Käse und die teuerste Wurst!" 

  • Fleisch, Fisch und Geflügel öfter schmoren, grillen oder in der Bratröhre zubereiten. 

  • Für Salatsoßen oder Dips ist Joghurt besser als saure Sahne. 
    Wenn unbedingt saure Sahne: mit Joghurt strecken. Dessertsaucen aus fettarmer Milch oder Joghurt herstellen. 

Fette

  • Öle nie im Weißglasflaschen, immer in Braunglasflaschen oder in Dosen abgefüllt kaufen. Denn durch das Licht ist sonst eine Qualitätsverschlechterung zu erwarten.
    Mit Ausnahme von Olivenöl: andere Öle erhitzen, da Öle hochungesättigte Fette enthalten. Diese oxidieren durch Erhitzen leicht und sind dann gesundheitsschädlich

  • In den Rezepten angegebene Fettmenge immer um mindestens ein Drittel reduzieren, später mehr Wasser dazugeben. 

  • Den Verzehr einschränken von Backwaren, die mit Schmalz, Kokosfett oder Backfett zubereitet bzw. in Fett ausgebacken wurden (z.B. "Berliner"). 

  • Beim Panieren das Paniergut erst in einer Mischung aus Magermilch und Eiweiß, dann in den Semmelbröseln wenden. 
    Paniertes Bratgut und Pommes frites saugen viel Fett, daher nach dem Frittieren kurz auf Küchenrollenpapier ausbreiten 

  • Nochmal: beim Braten in der Pfanne nur Hartfett oder Olivenöl einsetzen 

  • Fettreiche Süßigkeiten selten, fettarme Süßigkeiten bevorzugen (z.B. Gummibärle) 

  • Wenn Süß, dann Zucker in Maßen benutzen! Denn Süßstoffe werden in der Schweinezucht verwendet, damit die Tiere besser fressen - und schneller Gewicht zunehmen. 
    Süßer Geschmack ist nämlich immer ein Versprechen: "Gleich kommt Energie in größerer Menge!" Kommt dann nur kalorienarmes Gelabber statt Energie, zwingt Ihr Körper Sie so oft an den Kühlschrank, bis das "süße Versprechen" eingelöst ist.

Viel Spaß beim Ausprobieren dieser "gesunden" Küche!

Nach: "Low-Glycämic-Index"-Pyramide von David S. Ludwig, MD, Dr. phil., Children´s Hospital, Boston Quelle: Harvard Health Online. Weitere Infos zur LOGI-Methode (http://www.logi-methode.de/) und und LOGI-Forum (http://forum.logi-methode.de/

Artgerechte Haltung fängt beim artgemäßen Futter an. Das bedeutet für uns: 

  • Jeden Tag reichlich essen: Als Hauptnahrungsmittel Gemüse und Früchte (neudeutsch "five a day", 5mal am Tag) Auch Hülsenfrüchte und Nüsse, Fisch (Lachs, Hering, Makrele), fettarmes Fleisch und fettarme Milchprodukte. Gesunde Öle statt Hartfett. Zum Kochen, Braten und Backen Olivenöl. Für Salate Olivenöl, Rapsöl und Walnußöl 

  • Jeden Tag etwas essen: Grobes, dunkles Vollkornbrot, auch Spagetti, Pasta, Reis 

  • Nur ab und zu essen: Süßigkeiten, Produkte aus feingemahlenem Mehl, Kartoffeln 

  • Täglich eine halbe Stunde rasches gehen gehört unbedingt dazu.

 

Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.

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Urheberrechtlich geschützt © Dr. Michael Groh, Hügelsheim - Letzte Änderung: 18.04.2012

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