Mehr wissen, besser leben: Ihr Hausarzt rät!
Was
man zum Thema "Fettleber" wissen sollte...
Die
Leber ist eine unglaublich komplizierte und raffinierte Chemiefabrik! Sie ist
unser wichtigster Eiweißproduzent. Sie stellt die Gallensäuren her, mit
deren Hilfe wir Fett verdauen und in den Körper aufnehmen können. Sie
entgiftet die giftigen Bestandteile unseres Essens, giftige Darmgase, die mit
der Nahrung zusammen aufgenommen werden, Genußgifte wie z.B. Alkohol, aber
auch Medikamente.
Um ihrer vielfältigen Aufgaben gerecht werden zu können, besitzt die Leber
eine schier unglaubliche Regenerationsfähigkeit!
Leberversagen
entsteht häufig als Folge von Leberentzündungen (Hepatitis). Versagt die
Leber, überschwemmen die im Körper entstehenden Gifte das Blut und
beeinträchtigen so die Funktion aller Organe, speziell der Nerven bzw. des
Gehirns. Ist die Entzündung akut, stark und heftig, kann es zum akuten
Leberversagen, Leberausfallkoma und Tod kommen, bei allmählichen
Leberversagen kann sich dieser Prozeß über Monate ziehen.
Wir kennen infektiöse Leberentzündungen (Hepatitis A, B, C bis mittlerweile
Hepatitis E) und nichtinfektiöse Hepatitisformen.
Die
infektiöse Hepatitis A (schmutzige Hände, schmutziges Wasser,
Düngung mit Fäkalien) heilt immer ab, wenn man nicht daran stirbt. Die
Erkrankung kann im Kindesalter fast unmerklich verlaufen, bei Erwachsenen und
Älteren verläuft sie heftig. Gegen Hepatitis A existiert eine wirksame
Impfung!
Auch gegen Hepatitis B existiert
eine Impfung. Sie wird durch nur Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel,
Sperma etc. übertragen. Hepatitis B ist extrem ansteckend!
Hepatitis B kann akut verlaufen, ausheilen oder zum Tod führen. Häufig
geht Hepatitis B aber in eine chronische Verlaufsform über. Dann
entsteht durch die Dauerentzündung allmählich eine von
Entzündungsnarben durchsetzte Leber (Leberzirrhose). die Leberzirrhose kann
wiederum in Leberkrebs übergehen.
Die Chancen, Hepatitis B zu heilen, haben sich gebessert, jedoch ist die
Behandlung unangenehm und langwierig. Weil die Hepatitis B heute in
Deutschland kaum noch über Blut übertragen wird (außer bei Fixern), jedoch
häufig durch innigen Kontakt innerhalb der Familie (Schmusen mit
Kleinkindern) sowie durch Geschlechtsverkehr mit Infizierten, sollen
möglichst alle Kleinkinder gegen diese Seuche geimpft werden.
Hepatitis
C wird ebenfalls durch nur Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel,
Sperma etc. übertragen. Sie ist nicht ganz so ansteckend, aber noch
schwieriger als Hepatitis B zu behandeln. Hepatitis C findet sich häufig nach
Blutübertragungen oder bei (ehemaligen) Drogenabhängigen. Gemeinsam ist ihr
mit der Hepatitis B, daß sie allmählich zur Leberzirrhose führen kann und
in der Zirrhoseleber häufig Leberkarzinome entstehen.
Nichtinfektiöse
Hepatitiden entstehen durch chronische Giftung z.B. durch Alkohol (ASH)
oder durch Verwertungsstörung ungeeigneter, d.h. nicht dem Menschen
artgerechter Nahrung (NASH). Nahrungsgifte und ungeeignete Nahrung führen zur
Leberzellverfettung, denn die Leber kann das zuviel entstehende Fett nicht
mehr ins Fettgewebe abgeben.
Verfetten die Leberzellen, kommt es wiederum zu Leberzellverfall und zur
Leberentzündung. Ist die Entzündung heftig, kommt es über die Jahre
ebenfalls zur Leberzirrhose.
Leberzirrhose
bedeutet Narbenleber. Und Sie wissen, daß Narben erst groß und rot sind. Später
schrumpfen sie und werden klein und weiß. Schrumpf die Narbenleber, kann das
vom Darm über die Pfortader kommende Blut allmählich nicht mehr leicht durch
die Leber fließen, es staut sich und muß sich Umgehungswege suchen.
Das über die Umleitung fließende Blut wird nicht entgiftet. Außerdem werden
die Umleitungsadern durch den starken Blutfluß - für den sie nicht
vorgesehen sind - über Gebühr belastet und es kommt zu Venenerweiterungen (Varizen),
am häufigsten in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen), aber auch über
die Venen der Bauchdecken (Caput Medusae) und des Enddarms (Hämorrhoiden).
Zum plötzlichen Verblutungstod des Leberzirrhotikers kann es kommen, wenn die
Varizen der Speiseröhre plötzlich platzen und der Patient nicht rechtzeitig
in ärztliche Behandlung kommt.
Es macht
daher Sinn, sich artgerecht zu ernähren, d.h. Alkohol nur in geringem Maß zu
konsumieren und Übergewicht möglichst garnicht erst entstehen zu lassen. So
ist die Wahrscheinlichkeit, jemals im Leben eine Fettleber und danach eine
Leberzirrhose zu entwickeln, äußerst gering!
Nach: "Low-Glycämic-Index"-Pyramide
von David S. Ludwig, MD, Dr. phil., Children´s Hospital, Boston Quelle:
Harvard Health Online. Weitere Infos zur LOGI-Methode (http://www.logi-methode.de/)
und und LOGI-Forum (http://forum.logi-methode.de/)
Artgerechte Haltung fängt beim artgemäßen
Futter an. Das bedeutet für uns:
-
Jeden Tag reichlich essen: Als
Hauptnahrungsmittel Gemüse und Früchte (neudeutsch "five a
day", 5mal am Tag) Auch Hülsenfrüchte und Nüsse, Fisch (Lachs,
Hering, Makrele), fettarmes Fleisch und fettarme Milchprodukte. Gesunde Öle
statt Hartfett. Zum Kochen, Braten und Backen Olivenöl. Für Salate
Olivenöl, Rapsöl und Walnußöl
-
Jeden Tag etwas essen: Grobes, dunkles
Vollkornbrot, auch Spagetti, Pasta, Reis
-
Nur ab und zu essen: Süßigkeiten, Produkte
aus feingemahlenem Mehl, Kartoffeln
-
Täglich eine halbe Stunde rasches gehen gehört
unbedingt dazu.
Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.
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