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Rheuma - was kann man als Patient selbst tun?

Das Wort Rheuma kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet "das Herumziehende". Rheumakranke Menschen wissen sofort, was der griechische Ausdruck sagen will: sie kennen diese ständig im Körper herumziehenden, Ort und Intensität wechselnden Schmerzen ganz genau. 

Rheumatische Erkrankungen sind ein wahres Kreuz für die Betroffenen. Häufig werden Schmerzen durch Überlastung an Skelett, Bändern oder Muskeln mit Rheuma verwechselt. 

Überlastungsbeschwerden haben eigentlich nur zwei wichtige Ursachen: Überlastung einzelner Muskeln und Muskelgruppen sowie Schwund anderer Muskelgruppen, die bei einseitiger Tätigkeit nicht oder kaum eingesetzt werden.  

  • Überlastung einzelner Muskeln oder Muskelgruppen durch einförmige Tätigkeit zum Beispiel am Fließband, an der Nähmaschine, Schreibmaschine etc. 
    Hier ist Ausgleich die richtige Therapie: nämlich Lockerungsgymnastik für die überlasteten, verkrampften Muskeln bei gleichzeitiger Stärkung der Hilfsmuskeln, die während der einförmigen Tätigkeit meist ungenügend gefordert werden. Das Ziel heißt "beweglich bleiben, nicht einseitig werden". 

  • Viel häufiger kommt es durch körperliche Untätigkeit zum Muskelschwund. Die Körperteile werden der schwachen Muskulatur allmählich zu schwer, die Schwerkraft zieht Kopf und Schultern allmählich nach vorn, der Rücken wird krumm, Oberschenkel und Oberarme werden dünn. Durch diese Fehlhaltung stehen die vielen kleinen Gelenkchen der Wirbelsäule nicht mehr in Ruheposition. Daher kommt es zu Reizzuständen, die äußerst mühsam zu therapieren sind und eine ausgeprägte Neigung haben, immer wieder aufzutreten. 
    Warum? Weil nur im Normalzustand, d.h. in der Nullstellung eines Gelenks oder Gelenkchens keine irritierenden Kräfte auf das Gelenk einwirken. 

  • Immer teilt sich dieser Reizzustand allmählich dem umgebenden Kapselapparat und den vorbeiziehenden Nerven mit. So entstehen Fehlsteuerungen mit Schmerzen und Entzündungsneigung zum Teil auch weit entfernt (z.B. beim Nacken-Schulter-Arm-Syndrom). 

Wichtig ist, daß bei Überlastungsschäden im Blut keine Rheuma- und Entzündungszeichen zu finden sind. Als Therapie ist die Wiederherstellung des Normalzustands, d.h. die Stärkung der zu schwach gewordenen Muskulatur, das einzig Sinnvolle. Denn Rheumamittel und Schmerzmittel können immer nur kurzfristig helfen: die Ursache, nämlich die Fehlhaltung und Fehlstellung, heizt nämlich Reizungen und Entzündungen ständig von neuem an. 

Beim echten Rheuma finden sich dagegen meist bestimmte Blutveränderungen. Meist ist eine erbliche Anlage vorhanden. Das echte Rheuma ist eine Erkrankung, bei der einzelne Einheiten der Körperabwehr in der Schule der Abwehrzellen ihre Lektion nicht richtig gelernt haben. Solche schlechten Abwehrzellschüler erkennen körpereigene Strukturen irrtümlich als fremd und greifen an. 

So entsteht langwierige Entzündungen. Sie sind sehr schwer zu behandeln, da man das Abwehrsystem ja nicht einfach ausschalten kann, sondern höchstens teilweise blockieren darf. Und das auch nicht zu sehr, denn der Körper muß sich gegen Bakterien, Viren und Pilze ja noch ausreichend wehren können. Sie sehen, die Therapie des echten Rheumas ist schwierig und kompliziert. Hier ist der Langzeit-Einsatz von  Rheumamitteln (sogenannte Basistherapie) zur Entzündungshemmung absolut notwendig, um die Gelenkzerstörung aufzuhalten. Außerdem Krankengymnastik zum Erhalt der Beweglichkeit, Wärmeanwendung bei chronischem Verlauf und Kälteanwendung bei akuter Entzündung. 

Zurück zur Überschrift: was kann ein Patient selbst tun? 

Bewegung 
Ein Patient kann bei den unechten, sprich rheumatoiden (= Rheuma-ähnlichen) Überlastungsschäden die Überlastung beseitigen, nämlich durch Muskelaufbau Ausgleich und Entlastung schaffen. Mobilmachen heißt die einzige, erfolgversprechende Devise. Täglich und ausdauernd zweimal 5 Minuten sind hundertmal besser als eine Woche lang täglich eine Stunde und dann nie wieder. 
Auch beim echten Rheuma steht die körperliche Aktivität zum Erhalt der Selbständigkeit im Vordergrund, sobald aktives Üben - nach Abklingen akuter Entzündungszeichen - möglich wird. 

Ernährung 
Die Rheuma-Spezialisten Professor Rössle und Professor Wendt vertreten die Meinung, daß eine Überladung des Körpers durch mit der Nahrung zugeführtes, hochwertiges, tierisches Eiweiß im Körper zu Entzündungen führt (Proteothesaurismose). Sie behandelen mit massiver Reduktion von tierischem Eiweiß und geben statt dessen pflanzliches Eiweiß. Unter dieser Behandlung kommt es zur Verminderung, manchmal sogar zum Stopp der Entzündungserscheinungen. 
Aber Achtung: wenn Sie schon älter sind, sollten sie zuvor mit mir sprechen! 
Bitte dann keine Totalreduktion tierischer Eiweiße auf eigene Faust! Nach meiner Erfahrung ist die Behandlung mit bestimmten Mineralien und Vitaminen oft ebenfalls hilfreich und entzündungshemmend. 

Eine meiner praktischen Erfahrungen ist, daß jeder Mensch auch in seiner medizinischen Behandlung ein Individuum ist und eine speziell auf ihn zugeschnittene Behandlung braucht. Das gilt besonders für rheumatische Erkrankungen.

Nach: "Low-Glycämic-Index"-Pyramide von David S. Ludwig, MD, Dr. phil., Children´s Hospital, Boston Quelle: Harvard Health Online. Weitere Infos zur LOGI-Methode (http://www.logi-methode.de/) und und LOGI-Forum (http://forum.logi-methode.de/

Artgerechte Haltung fängt beim artgemäßen Futter an. Das bedeutet für uns: 

  • Jeden Tag reichlich essen: Als Hauptnahrungsmittel Gemüse und Früchte (neudeutsch "five a day", 5mal am Tag) Auch Hülsenfrüchte und Nüsse, Fisch (Lachs, Hering, Makrele), fettarmes Fleisch und fettarme Milchprodukte. Gesunde Öle statt Hartfett. Zum Kochen, Braten und Backen Olivenöl. Für Salate Olivenöl, Rapsöl und Walnußöl 

  • Jeden Tag etwas essen: Grobes, dunkles Vollkornbrot, auch Spagetti, Pasta, Reis 

  • Nur ab und zu essen: Süßigkeiten, Produkte aus feingemahlenem Mehl, Kartoffeln 

  • Täglich eine halbe Stunde rasches gehen gehört unbedingt dazu.

Informieren können Sie sich auch unter www.rheuma-info.de

Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.

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Urheberrechtlich geschützt © Dr. Michael Groh, Hügelsheim - Letzte Änderung: 18.04.2012

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