Mehr wissen, besser leben: Ihr Hausarzt rät!
Wissenswertes
zum Reizdarmsyndrom
Etwa 10 Prozent
aller Erwachsenen in den Industrieländern haben einen Reizdarm. Es handelt
sich dabei um einen überempfindlichen, übererregbaren Darm, der auf äußere
Reize reagiert.
Vom Reizdarmsyndrom abzugrenzen sind die sogenannten chronisch-entzündlichen
Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa).
Beim
Reizdarmsyndrom wechseln Verstopfung und Durchfall einander ab. Völlegefühl,
Blähungen und zum Teil heftigen Bauchkoliken gehören zum Krankheitsbild.
Manche Menschen haben dabei ständig Verstopfung, andere reagieren eher mit
Durchfällen.
Stuhlentleerung bessert die Symptome deutlich, meist nur für kurze
Zeit.
Das Reizdarm wird auch Streßdarm
genannt. Dahinter steckt die Beobachtung, daß der Darm unter Psychostreß
mehr Beschwerden macht als an gewöhnlichen Tagen. Hektische Lebensweise,
Sorgen, bevorstehende Prüfungen, Konflikte zu Hause oder am Arbeitsplatz
können ebenso Auslöser sein wie üble Ernährung und Bewegungsmangel. Auf
körperlichen Streß, zum Beispiel Ausdauersport, reagiert ein Reizdarm
gutmütig. Die Symptome bessern sich meist.
Was
ein Reizdarmsyndrom hervorruft, ist nicht genau bekannt. Man weiß, daß z.B.
bakterielle Infektionen Auslöser eines Reizdarmsyndroms sein können.
Möglicherweise handelt es sich um eine Störung der lokalen Abwehr im Darm.
Aber auch eine erbliche Veranlagung ist denkbar. Gelassene Menschen bekommen
selten einen Reizdarm, Hektiker dagegen häufig ("Wie der Herr, so´s
Gscherr!").
Meist besteht das Reizdarmsyndrom ein Leben lang, ist mal besser, mal
schlimmer je nach Lebenssituation. Daß es ganz verschwindet, ist
unwahrscheinlich.
Eine spezielle Gefahr,
etwa Krebsentstehung durch das Reizdarmsyndrom, besteht nicht. Sie können
völlig beruhigt sein. Das Reizdarmsyndrom ist lästig, aber harmlos.
Behandlungsmöglichkeiten
Schmerzstillende, krampflösende Medikamente wirken den Darm beruhigend. Sie wirken so lange,
wie die Medikamente eingenommen werden. Abwehrstoffe enthaltende Medikamente
wie Kolostrum (erste Milch, sogenannte Vormilch, z.B. von Kühen) beruhigen den Darm rasch,
können sogar möglicherweise heilen.
Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.
Zurück zur
Themenübersicht