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Hepatitis B

Es gibt verschiedene Formen der Hepatitis (Leberentzündung). Sie alle werden durch Viren hervorgerufen (Hepatitis-A-Virus, Hepatitis-B-Virus, Hepatitis-C-Virus, Hepatitis-E-Virus). ES handelt sich jedoch um verschiedene Formen. Viren sind etwa 1000mal kleiner als Bakterien. Sie können nicht mit Antibiotika behandelt werden. Das äußerliche Bild der Erkrankungen ist aber gleich. Typischerweise beginnen die Erkrankungen mit grippeähnlichen Beschwerden, Gelenkschmerzen, Abgeschlagenheit und Fieber. Der Urin kann sich braun verfärben, der Stuhl entfärbt sich und wird grauweiß. Schließlich kommt es zur Gelbsucht. Schutzimpfungen Eine gezielte Behandlung der Virushepatitis gibt es nicht. Der einzige Schutz vor Hepatitis A und B besteht in der rechtzeitig und vollständig durchgeführten Schutzimpfung. Für Hepatitis C existiert noch kein Impfstoff, jedoch gibt es hoffnungsvolle Versuche, einen Hepatitis-C-Impfstoff herzustellen. 

Das Hepatitis-B-Virus wird über Körperflüssigkeiten eines Infizierten wie z.B. Speichel, Sperma, Blut oder andere Sekrete übertragen. Also beim Gebrauch nichtsteriler Injektionsnadeln oder - viel häufiger - beim Geschlechtsverkehr. Hierbei ist bemerkenswert, daß Hepatitis-B-Virus wesentlich infektiöser ist als Hepatitis-C-Virus. Oft bestehen Doppelinfektionern mit beiden Virusarten. 

Das Risiko, eine Hepatitis B übertragen zu bekommen, haben also 

  • Empfänger von unzureichend getesteten Blutkonserven z.B. wenn Sie im Ausland eine Blutübertragung bekommen

  • Menschen, die Injektionen mit unzureichend sterilisierten Spritzen bekommen 

  • Drogenabhängige, die bereits benutzte Spritzen oder Nadeln wiederverwenden 

  • Partner und Kinder von Menschen, die mit einem an Hepatitis B Erkrankten zusammenleben. Bei der Hepatitis B das Risiko für den Partner sehr hoch. Die Infektiosität ist dabei abhängig von der sogenannten Viruslast im Blut des Infizierten. 

Hepatitis-B-Infektion 
Während der Tod durch akute Hepatitis bei Hepatitis A die Ausnahme ist, verläuft die Hepatitis-B-Infektion schwerer und gefährlicher: 

  • Etwa 1 Prozent der an Hepatitis B Erkrankten stirbt während der akuten Gelbsucht-Phase! 

  • Bei weiteren ca. 10 Prozent geht die akute Phase in eine chronische Phase mit variabler Entzündungsaktivität über. Hier wird der Körper des Erkrankten mit dem Virus nicht fertig, daher kommt es zu einem Dauerkampf zwischen Körperabwehr und Virus. Durch die daraus folgende chronische Entzündung entstehen Leberschäden bis hin zu Leberzirrhose und Leberkrebs. 
    Chronisch Hepatitis-B-Infizierte sind eine besonders wichtige Ansteckungsquelle für ihre Umgebung. In Deutschland sind 3 bis 8 auf 1000 Einwohner mit Hepatitis B infiziert, im tropischen Ausland (z.B. Asien, Afrika) ist der Prozentsatz deutlich höher. 

Therapie
Eine vernünftige Lebensweise mit striktem Verzicht auf Drogen und Alkohol, mit qualitativ guter und nicht zu reichlicher Ernährung, mit regelmäßig körperlicher Bewegung und mit geregeltem Tag-Nacht-Rhythmus kann helfen, das Fortschreiten einer Hepatitis-B-Erkrankung zu verlangsamen. 

Gab es noch vor wenigen Jahren kaum eine Chance, eine chronische Hepatitis B auszuheilen, hat heute schon etwa jeder zweite eine Chance, endgültig von dieser Krankheit geheilt zu werden. Voraussetzung ist, daß Sie keine Drogen (mehr) nehmen, ggf. durch Nachweis von Urinkontrollen.
Das Therapieregime mit sogenanntem pegyliertem Interferon plus Ribavirin ist durch die Interferon-Nebenwirkungen jedoch belastend: zum Teil schwere grippeähnliche Symptome, Blutbildungsstörungen, psychiatrische Probleme wie Depression, Aggressivität und Feindseligkeit und  Schilddrüsenfunktionsstörungen sind häufig. Diese Begleitsymptome sind jedoch behandelbar.

Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.

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Urheberrechtlich geschützt © Dr. Michael Groh, Hügelsheim - Letzte Änderung: 18.04.2012

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