Mehr wissen, besser leben: Ihr Hausarzt rät!
Information
zur Impfung gegen Tollwut
Tollwut ist
eine Erkrankung, die zwar selten ist, aber praktisch immer tödlich verläuft.
Tollwutfälle bei Tieren kommen vereinzelt auch in Deutschland vor, häufiger
jedoch im Ausland, speziell in ärmeren Ländern. Reisende in ferne Länder
sollten sich daher immer dann gegen Tollwut impfen lassen, wenn sie
beabsichtigen, das Land z.B. als Rucksacktourist kennenzulernen. Eine
Tollwutimpfung ist normalerweise nicht erforderlich, wenn Sie in
Touristenkolonien wohnen und diese auch nicht verlassen.
Es empfiehlt sich in jedem Fall, djeen Kontakt mit auch noch so freundlich
aussehenden freilaufenden Tieren zu meiden, da diese Tiere Tollwutvirusträger
sein können.
Die Impfung
gegen Tollwut enthält inaktivierte Tollwutviren. Die Impfung hilft Ihrem
Körper, mit wenig Risiko eigene Abwehrkräfte zum Schutz vor diesen
Erkrankung zu bilden, bevor ein Kontakt mit lebendigen Viren stattfindet,
welche die eigentliche Krankheit hervorrufen.
Wer
soll geimpft werden
-
Ärztliches und nichtärztliches Personal in
Tierkliniken, Veterinärpraxen, Veterinärstudenten
-
Laborpersonal in Tierlaboratorien
-
Tierhändler und Schlachter
-
Angehörige anderer Berufe mit (Wild-)
Tierkontakt
-
Waldarbeiter, Jäger
-
Reisende in Tollwutgebieten wie
Rucksackreisende, Entwicklungshelfer, Abenteuer-Touristen
Eine einmal ausgebrochene Tollwuterkrankung
ist noch von niemandem überlebt worden, daher ist diese Impfung allen, die
dem oben genannten, größeren Risiko ausgesetzt sind, dringend empfohlen! Auffrischimpfungen
alle 2-5 Jahre!
Nach der Impfung ist Sport für die Dauer einer Woche verboten!
Wir unterscheiden eine präexpositionelle
Impfung (= vor dem Biß eines tollwütigen Tiers) von einer postexpositionellen
Impfung (= nach Biß eines sicher oder wahrscheinlich tollwütigem
Tiers).
Bei der präexponentiellen Impfung lautet
das Impfschema: Impfen am Tag 0, 7, 21 oder 28. Man hat Zeit!
Bei der postexpositionellen Impfung hat
man gar keine Zeit mehr, da sicher geimpft sein muß, bevor die Krankheit
ausbricht.
Das Impfschema lautet: an den Tagen 0, 3, 7, 14, 30 (28-30)
Ein anderes Impfschema lautet: 2-1-1, das bedeutet am Tag 0 2 Impfdosen
(rechts und links), je eine Impfdosis an den Tagen 7 und 14.
Dazu muß Tollwut-Antiserum (bereits fertige menschliche
Anti-Tollwut-Antikörper) so früh wie möglich, bis spätestens zum 7. Tag
nach dem Biß gespritzt werden (einmalig 20 Einheiten pro kg
Körpergewicht).
Zu Ihrer Sicherheit
Bitte informieren Sie mich unbedingt, wenn bei früheren Impfungen
Unverträglichkeitsreaktionen oder Allergien aufgetreten sind.
Auch wenn Sie den Regeln entsprechend geimpft
sind, müssen Sie nach dem Biß eines tollwütigen Tiers noch einmal am Tag 0
(= Tag des Bisses) und am Tag 3 mit Tollwutimpfstoff geimpft werden (z.B. mit
Rabivac).
Antikörpergabe (z.B. Berirab) ist nach ordentlicher Impfung aber nicht mehr
erforderlich!
Auch wenn der Biß schon etwas länger
zurückliegt: Tollwut kann Wochen verspätet ausbrechen. Ist sie erst einmal
ausgebrochen, kommt jede Hilfe zu spät! Also lassen sie sich
impfen!
Nach der Impfung ist Sport für die Dauer einer
Woche verboten! Bitte informieren Sie mich auch,
-
wenn Sie ein Mittel gegen Blutgerinnung
einnehmen oder eine Blutgerinnungsstörung haben
-
wenn bei Ihnen in letzter Zeit akute
gesundheitliche Störungen aufgetreten sind
-
wenn Sie an Krankheiten leiden, die
Immunschwäche verursachen
-
wenn Sie schwanger sind oder dies vermuten
(In keinem Fall wurden bisher Schädigungen von Mutter oder Kind
beobachtet, bei denen ein ursächlicher Zusammenhang mit der Impfung zu
vermuten war. Es ist nicht bekannt, ob der Impfstoff über die Muttermilch
ausgeschieden wird. Ein Risiko für den Säugling wurde bisher nicht
beschrieben)
-
wenn Sie gegenwärtig andere Medikamente
einnehmen oder in den letzten 4 Wochen andere Impfungen erhalten
haben
Wenn Sie nicht gebissen wurden und derzeit eine
Infektionskrankheit mit Fieber haben, sollen Sie nicht geimpft werden, der
Impftermin muß verschoben werden.
Mögliche Nebenwirkungen der Impfung
Sie können nach der Impfung an der Einstichstelle leichte Schmerzen oder ein
unangenehmes Gefühl spüren. Selten sieht man eine meist rasch
vorübergehende leichte Rötung und Schwellung. Bitte teilen Sie mir solche
Nebenwirkungen mit!
Insgesamt selten treten echte Impfsymptome auf, sie haben meist
erkältungsähnlichen Charakter Kopfweh, Abgeschlagenheit, Schwitzen,
Kreislaufreaktionen, Frost oder Muskelschmerzen. Sie können, müssen aber
nicht im Zusammenhang mit der Impfung stehen.
Gelegentlich tritt Fieber, Lymphknotenschwellungen, Gelenkschmerzen
oder Gelenkentzündung und/oder Magen-Darm-Symptome auf.
In Einzelfällen wurde von entzündliche Nervenstörungen, auch des
Sehnerven und des Zwerchfellnerven berichtet. Verschlimmerung einer bereits
bestehenden Multiplen Sklerose kann nicht sicher ausgeschlossen werden.
Ganz selten treten, wie auch bei der Impfung mit allen anderen
Impfstoffen, schwerer wiegende allergische Reaktionen (erschwertes Atmen,
Schluckstörung, juckender Hautausschlag an Händen und Füßen, Schwellungen
an Augen oder im Gesicht, Kreislaufkollaps, Krampfanfälle; 5,3 Fälle auf
100.000 Geimpfte). Solche Reaktionen zeigen sich meist sofort, also noch in
der Arztpraxis.
Sollten irgendwelche Symptome, die Ihnen
bedrohlich erscheinen, nach Verlassen meiner Praxis auftreten, bitte ich Sie,
sofort wieder zu kommen oder eine andere Arztpraxis aufzusuchen. Bitte
beachten Sie, daß Nebenwirkungen mit diesem modernen Impfstoff insgesamt
selten geworden sind. Sie können vor allem auftreten, wenn trotz aktueller
Gesundheitsstörungen geimpft wird!
In meiner umfangreichen Impfpraxis habe ich bei
dieser Impfung bisher nie schwere Nebenwirkungen erlebt.
Impfschema Postexposition
Tag 0:
Berirab 20 IE pro Kilogramm Körpergewicht als Einmalgabe
und
Rabivac 0.5ml intramuskulär.
Ggf. Tetagam 1 Amp. Intramuskulär |
Datum _____________ |
Unterschrift _______________ |
Tag 3:
Rabivac 0.5ml intramuskulär |
Datum _____________ |
Unterschrift _______________ |
Tag 7:
Rabivac 0.5ml intramuskulär |
Datum _____________ |
Unterschrift _______________ |
Tag 14:
Rabivac 0.5ml intramuskulär |
Datum _____________ |
Unterschrift _______________ |
Tag 30 (oder Tag 28):
Rabivac 0.5ml intramuskulär |
Datum _____________ |
Unterschrift _______________ |
Optional Tag 90:
Rabivac 0.5ml intramuskulär |
Datum _____________ |
Unterschrift _______________ |
(Merke: im Ausland eventuell gegebene
Tollwut-Impfungen, die nicht - oder nicht ausreichend -dokumentiert sind,
gelten als nicht erfolgt.
Es sollte unbedingt nach dem oben genannten Schema geimpft werden. Denn
wenn die Tollwut ausgebrochen ist, besteht keine Chance zu überleben!)
Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.
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