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Information
zur Impfung gegen Kinderlähmung, Diphtherie und Tetanus
Die
Impfung gegen Kinderlähmung, Diphtherie und Tetanus enthält Eiweiß
abgetöteter Bakterien und Viren. Sie hilft Ihrem Körper, eigene
Abwehrkräfte zum Schutz vor diesen Erkrankungen zu bilden, bevor ein Kontakt
mit gefährlichen, die eigentliche Krankheit hervorrufenden Keimen
stattfindet.
Kinderlähmung
(Poliomyelitis) ist eine Viruserkrankung, bei der die für die
Muskelbewegung zuständigen Nerven im Rückenmark so geschädigt werden, daß
sie absterben. Als Folge bleiben Lähmungen der Arme, der Beine, des Rumpf
zurück. Im schlimmsten Fall kommt es zur Paralyse der Atemmuskulatur, es
droht Erstickung oder lebenslange Beatmung.
Die Impfung gegen Poliomyelitis schützt zuverlässig vor dieser sehr
ansteckenden Viruserkrankung. Nach dreimaliger Grundimmunisierung muß sie
alle 10 Jahre aufgefrischt werden.
Die Impfung erfolgt intramuskulär in den Deltamuskel des Oberarms, bei
Kleinkindern eventuell in den seitlichen Oberschenkel.
Diphtherie ist auch eine von
Bakterien hervorgerufene Erkrankung. Durch die Bakterien werden Gifte (Toxine)
gebildet. Diese Gifte schädigen einerseits die Atemschleimhäute, so daß in
Rachen, Luftröhre und Bronchien Ablagerungen (Pseudomembranen) entstehen.
Dadurch werden die Atemwege verlegt, so daß der Erkrankte ersticken muß. Die
Gifte können auch über Fernwirkung das Herz zum Stillstand bringen. Früher,
als es noch keinen Impfstoff gab, wurde die Erkrankung in Deutschland als
"Würgeengel der Kinder" bezeichnet, der oft genug den Tod brachte.
Die Diphtherie verbreitet sich über Tröpfcheninfektion z.B. während eines
Gesprächs. Die Ausbreitung erfolgt epidemieartig innerhalb der Bevölkerung,
wenn die Einzelnen keine Abwehrstoffe gegen die Erkrankung im Blut haben. So
zuletzt in Rußland nach Ende der Sowjetunion. Einzelfälle gibt es auch bei
uns: so erkrankte im April 2004 eine nicht ausreichend geimpfte Kindergärtnerin
an Diphtherie. Glücklicherweise waren alle von ihr betreuten Kinder
ausreichend geimpft, so daß sie die einzige Erkrankte blieb!
Die Impfung gegen Diphtherie schützt zuverlässig
gegen diese Erkrankung. Nach der dreimaligen Grundimmunisierung muß sie alle
10 Jahre aufgefrischt werden. Die Impfung erfolgt intramuskulär in den
Deltamuskel des Oberarms, bei Kleinkindern eventuell in den seitlichen
Oberschenkel.
Tetanus ist eine bakterielle
Infektion nach Bagatellverletzungen im Garten, nach Stich- oder Bißwunden.
Der Erreger der Tetanuserkrankung produziert ein Gift (Toxin), das die
eigentliche Krankheit hervorruft. Hervorstechendstes Merkmal der einmal
ausgebrochenen Erkrankung sind Muskelkrämpfe, die so stark sind, daß sie den
Erkrankten zu Fall bringen können, zusammen mit Nerven-Übererregbarkeit.
Unbehandelt tritt der Tod durch Verkrampfung der Atemmuskulatur und Atemlähmung
ein.
Die Behandlung einer vermuteten Tetanusinfektion muß immer stationär unter
intensivmedizinischen Bedingungen erfolgen.
An Tetanus erkranken in Deutschland hauptsächlich
Frauen jenseits der 50er, die nicht wie ihre Männer im beruflichen
Arbeitsleben standen und deren Tetanusschutz daher bei Verletzungen nicht
routinemäßig aufgefrischt wurde. Die Impfung gegen Tetanus schützt zuverlässig
gegen diese Erkrankung.
Nach der dreimaligen Grundimmunisierung muß der
Tetanusschutz alle 10 Jahre aufgefrischt werden. Die Impfung erfolgt
intramuskulär in den Deltamuskel des Oberarms, bei Kleinkindern eventuell in
den seitlichen Oberschenkel.
Zu Ihrer Sicherheit
Bitte informieren Sie mich unbedingt, wenn bei früheren Impfungen Unverträglichkeitsreaktionen
oder Allergien aufgetreten sind. Bitte informieren Sie mich auch,
-
wenn Sie ein Mittel gegen Blutgerinnung
einnehmen oder eine Blutgerinnungsstörung haben
-
wenn bei Ihnen in letzter Zeit
gesundheitliche Störungen aufgetreten sind
-
wenn Sie gegenwärtig andere Medikamente
einnehmen oder in den letzten 4 Wochen andere Impfungen erhalten haben
-
wenn Sie schwanger sind oder dies vermuten.
Es spricht nichts dagegen, wenn Sie nach der Impfung Ihr Kind weiter
stillen wollen
-
wenn eine Erkrankung des Gehirns unbekannter
Ursache innerhalb von einer Woche nach vorausgegangener Impfung gegen
Keuchhusten festgestellt wurde
-
wenn Sie oder Ihr Kind nach einer früheren
Impfung mit einem Impfstoff gegen Keuchhusten, Diphtherie oder Tetanus
folgende Beschwerden hatten:
- Temperaturerhöhung auf über 40°C innerhalb von 48 Stunden nach der
Impfung
- Kollaps oder Kreislaufschock innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung
- bei Kleinkindern nicht zu beruhigendes Schreien über 3 Stunden und mehr
innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung
- Krampfanfälle innerhalb von 3 Tagen nach der Impfung
Wenn Sie derzeit eine Infektionskrankheit mit
hohem Fieber haben, sollen Sie nicht geimpft werden, der Impftermin muß
verschoben werden.
Mögliche Nebenwirkungen der Impfung
Relativ häufig können Sie nach der Impfung an der Einstichstelle leichte
Schmerzen oder ein unangenehmes Gefühl spüren. Auch eine meist rasch vorübergehende
leichte Rötung und Schwellung ist möglich. Ursachlich sind manchmal meist
bereits im Körper befindliche Abwehrstoffe, die das eingespritzte Fremdeiweiß
abbauen wollen. Diese Nebenwirkung ist harmlos und für mich ein wertvoller
Therapiehinweis.
Auch erkältungsähnliche Symptome wie
Unwohlsein, Mattigkeit, Kopfweh oder Fieber können nach der Impfung bei
Jugendlichen oder Erwachsenen auftreten.
Selten beobachtet man Schwitzen, Muskelsteife, Schmerzen in Muskeln und
Gelenken, Juckreiz an der Injektionsstelle und geschwollene Drüsen im
Halsbereich. Diese Symptome können, müssen aber nicht im Zusammenhang mit
der Impfung stehen.
Ganz selten treten, wie auch bei der Impfung mit allen anderen
Impfstoffen, schwerer wiegende allergische Reaktionen (erschwertes Atmen,
Schluckstörung, juckender Hautausschlag an Händen und Füßen, Schwellungen
an Augen oder im Gesicht, Kreislaufkollaps, Krampfanfälle). Solche Reaktionen
zeigen sich meist sofort, also noch in der Arztpraxis.
Sollten irgendwelche Symptome, die Ihnen
bedrohlich erscheinen, nach Verlassen meiner Praxis auftreten, bitte ich Sie,
sofort wieder zu kommen oder eine andere Arztpraxis aufzusuchen. Bitte
beachten Sie, daß Nebenwirkungen insgesamt sehr selten sind. Sie können vor
allem auftreten, wenn trotz aktueller Gesundheitsstörungen geimpft wird!
In meiner umfangreichen Impfpraxis habe ich bei
dieser Impfung bisher nie schwere Nebenwirkungen erlebt.
Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.
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