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Information zur Impfung gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten

Tetanus ist eine bakterielle Infektion nach Bagatellverletzungen im Garten, nach Stich- oder Bißwunden. Der Erreger der Tetanuserkrankung produziert ein Gift (Toxin), das die eigentliche Krankheit hervorruft. Hervorstechendstes Merkmal der einmal ausgebrochenen Erkrankung sind Muskelkrämpfe, die so stark sind, daß sie den Erkrankten zu Fall bringen können, zusammen mit Nerven-Übererregbarkeit. Unbehandelt tritt der Tod durch Verkrampfung der Atemmuskulatur und Atemlähmung ein. 
Die Behandlung einer vermuteten Tetanusinfektion muß immer stationär unter intensivmedizinischen Bedingungen erfolgen. 

An Tetanus erkranken in Deutschland hauptsächlich Frauen jenseits der 50er, die nicht wie ihre Männer im beruflichen Arbeitsleben standen und deren Tetanusschutz daher bei Verletzungen nicht routinemäßig aufgefrischt wurde. Die Impfung gegen Tetanus schützt zuverlässig gegen diese Erkrankung. 

Nach der dreimaligen Grundimmunisierung muß der Tetanusschutz alle 10 Jahre aufgefrischt werden. Die Impfung erfolgt intramuskulär in den Deltamuskel des Oberarms, bei Kleinkindern eventuell in den seitlichen Oberschenkel. 

Diphtherie ist auch eine von Bakterien hervorgerufene Erkrankung. Durch die Bakterien werden Gifte (Toxine) gebildet. Diese Gifte schädigen einerseits die Atemschleimhäute, so daß in Rachen, Luftröhre und Bronchien Ablagerungen (Pseudomembranen) entstehen. Dadurch werden die Atemwege verlegt, so daß der Erkrankte ersticken muß. Die Gifte können auch über Fernwirkung das Herz zum Stillstand bringen. Früher, als es noch keinen Impfstoff gab, wurde die Erkrankung in Deutschland als "Würgeengel der Kinder" bezeichnet, der oft genug den Tod brachte.
Die Diphtherie verbreitet sich über Tröpfcheninfektion z.B. während eines Gesprächs. Die Ausbreitung erfolgt epidemieartig innerhalb der Bevölkerung, wenn die Einzelnen keine Abwehrstoffe gegen die Erkrankung im Blut haben. So zuletzt in Rußland nach Ende der Sowjetunion. Einzelfälle gibt es auch bei uns: so erkrankte im April 2004 eine nicht ausreichend geimpfte Kindergärtnerin an Diphtherie. Glücklicherweise waren alle von ihr betreuten Kinder ausreichend geimpft, so daß sie die einzige Erkrankte blieb!

Die Impfung gegen Diphtherie schützt zuverlässig gegen diese Erkrankung. Nach der dreimaligen Grundimmunisierung muß sie alle 10 Jahre aufgefrischt werden. Die Impfung erfolgt intramuskulär in den Deltamuskel des Oberarms, bei Kleinkindern eventuell in den seitlichen Oberschenkel. 

Keuchhusten ist eine hochansteckende bakterielle Erkrankung der Atemwege, die durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Als Kinderkrankheit wird sie bezeichnet, weil sie so ansteckend ist: Praktisch alle Menschen werden schon im frühen Kindesalter angesteckt. 

Charakteristisches Zeichen sind lang anhaltende Hustenattacken mit großen Mengen glasigen Schleims, es kommt durch den starken Husten zum Erbrechen. Nach der akuten Krankheitsphase, die verschiedene, typische Phasen verläuft, husten die Patienten eventuell noch monatelang, bis sich die übererregbar gewordenen Atemwege wieder beruhigt und normalisiert haben. 
Typischerweise ist das erste Kind einer Familie schon im Kindergarten, steckt sich dort an und infiziert das zweite Kind, das noch im Säuglingsalter ist. Die Keuchhusten-Erkrankung ist für Säuglinge lebensbedrohlich. Auch wenn er wieder gesund ist, gedeiht er oft längere Zeit danach schlecht. 

Die Impfung gegen Keuchhusten schützt zuverlässig gegen diese Erkrankung. Nach der dreimaligen Grundimmunisierung muß sie alle 10 Jahre aufgefrischt werden. 
Die Impfung erfolgt intramuskulär in den Deltamuskel des Oberarms, bei Kleinkindern eventuell in den seitlichen Oberschenkel. Die Impfung gegen Keuchhusten, Diphtherie und Tetanus enthält Eiweiß abgetöteter Bakterien. Sie hilft Ihrem Körper, eigene Abwehrkräfte zum Schutz vor diesen Erkrankungen zu bilden, bevor ein Kontakt mit lebendigen, die eigentliche Krankheit hervorrufenden Bakterien stattfindet. 

Zu Ihrer Sicherheit 
Bitte informieren Sie mich unbedingt, wenn bei früheren Impfungen Unverträglichkeitsreaktionen oder Allergien aufgetreten sind. Bitte informieren Sie mich auch, 

  • wenn Sie ein Mittel gegen Blutgerinnung einnehmen oder eine Blutgerinnungsstörung haben 

  • wenn bei Ihnen in letzter Zeit gesundheitliche Störungen aufgetreten sind 

  • wenn Sie gegenwärtig andere Medikamente einnehmen oder in den letzten 4 Wochen andere Impfungen erhalten haben 

  • wenn Sie schwanger sind oder dies vermuten. Es spricht nichts dagegen, wenn Sie nach der Impfung Ihr Kind weiter stillen wollen 

  • wenn eine Erkrankung des Gehirns unbekannter Ursache innerhalb von einer Woche nach vorausgegangener Impfung gegen Keuchhusten festgestellt wurde 

  • wenn Sie oder Ihr Kind nach einer früheren Impfung mit einem Impfstoff gegen Keuchhusten, Diphtherie oder Tetanus folgende Beschwerden hatten: 
    - Temperaturerhöhung auf über 40°C innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung 
    - Kollaps oder Kreislaufschock innerhalb von 48 Stunden nach der Impfung 
    - bei Kleinkindern nicht zu beruhigendes Schreien über 3 Stunden und mehr innerhalb von   48 Stunden nach der Impfung 
    - Krampfanfälle innerhalb von 3 Tagen nach der Impfung 

Wenn Sie derzeit eine Infektionskrankheit mit hohem Fieber haben, sollen Sie nicht geimpft werden, der Impftermin muß verschoben werden. 

Mögliche Nebenwirkungen der Impfung 
Relativ häufig können Sie nach der Impfung an der Einstichstelle leichte Schmerzen oder ein unangenehmes Gefühl spüren. Auch eine meist rasch vorübergehende leichte Rötung und Schwellung ist möglich. Ursachlich sind manchmal meist bereits im Körper befindliche Abwehrstoffe, die das eingespritzte Fremdeiweiß abbauen wollen. Diese Nebenwirkung ist harmlos und für mich ein wertvoller Therapiehinweis. 

Auch erkältungsähnliche Symptome wie Unwohlsein, Mattigkeit, Kopfweh oder Fieber können nach der Impfung bei Jugendlichen oder Erwachsenen auftreten. 
Selten
beobachtet man Schwitzen, Muskelsteife, Schmerzen in Muskeln und Gelenken, Juckreiz an der Injektionsstelle und geschwollene Drüsen im Halsbereich. Diese Symptome können, müssen aber nicht im Zusammenhang mit der Impfung stehen. 
Ganz selten treten, wie auch bei der Impfung mit allen anderen Impfstoffen, schwerer wiegende allergische Reaktionen (erschwertes Atmen, Schluckstörung, juckender Hautausschlag an Händen und Füßen, Schwellungen an Augen oder im Gesicht, Kreislaufkollaps, Krampfanfälle). Solche Reaktionen zeigen sich meist sofort, also noch in der Arztpraxis. 

Sollten irgendwelche Symptome, die Ihnen bedrohlich erscheinen, nach Verlassen meiner Praxis auftreten, bitte ich Sie, sofort wieder zu kommen oder eine andere Arztpraxis aufzusuchen. Bitte beachten Sie, daß Nebenwirkungen insgesamt sehr selten sind. Sie können vor allem auftreten, wenn trotz aktueller Gesundheitsstörungen geimpft wird! 

In meiner umfangreichen Impfpraxis habe ich bei dieser Impfung bisher nie schwere Nebenwirkungen erlebt.

Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.

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Urheberrechtlich geschützt © Dr. Michael Groh, Hügelsheim - Letzte Änderung: 18.04.2012

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