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Information zur Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR-Impfung) 

Masern, Mumps und Röteln sind weit verbreitete Erkrankungen, die durch Infektion mit Viren (Masernvirus, Mumpsvirus, Rötelnvirus) hervorgerufen werden und vorwiegend im Kindesalter, aber auch bei Erwachsenen, auftreten. Da es sich um virale Infekte handelt, gibt es kein Antibiotikum, mit dem eine einmal ausgebrochene Krankheit geheilt werden kann. Vor Masern, Mumps und Röteln schützt nur die rechtzeitige und konsequent durchgeführte MMR-Impfung. 

Die Erstimpfung wird allen Kindern (Jungen und Mädchen) ab vollendetem 12. Lebensmonat bis zum 15. Lebensmonat empfohlen (nicht vor dem 9. Lebensmonat). Eine in dieser Zeit versäumte Impfung kann aber jederzeit nachgeholt werden. Die Zweitimpfung soll bereits 1 Monat nach der Erstimpfung erfolgen, spätestens aber bis Ende des 6. Lebensjahrs (Schuleintritt) erfolgt sein. Auch die Zweitimpfung kann zu jeder Zeit nachgeholt werden. 

Masern sind eine häufig schwer verlaufende Erkrankung mit langanhaltendem hohem Fieber, Husten, Bindehautentzündung und einem typischen Hautausschlag. Masern werden leicht von Mensch zu Mensch übertragen. Die Erkrankung dauert etwa 2 Wochen. Häufig treten dabei Lungenentzündung und Mittelohrentzündung auf. Bei etwa 1 von 1000-2000 Erkrankten tritt eine Hirnentzündung (Enzephalitis) hinzu, die im Einzelfall zu bleibender geistiger und/oder körperlicher Behinderung oder zum Tod führen kann (5-10 Tote jährlich in der BRD durch die auch noch nach Jahren auftretende subakute sklerosierende Masernenzephalitis). 
Erwachsene sind durch Masern besonders gefährdet, bei ihnen treten Komplikationen noch häufiger auf.
Vergleich: 
Masern-Krankheitskomplikationen  und Masern-Impfkomplikationen
  bei Erkrankung bei Impfung 
Fieber über 38,4 Grad 100% 15%
krankhafte Hirnstromkurve (EEG) 50% 3%
Krampfanfälle 0,5 - 1 % 0,0005%
Gehirnentzündung (Encephalitis) 0,2-0,3% 0,0001%
Tod an Encephalitis 30% --
Zahlen für Erkrankung von 1974: 1 Million Erkrankungen 
Zahlen für Impfung von 1990

Mumps ("Ziegenpeter") geht mit Fieber, Kopfweh und Schwellung der Speicheldrüsen einher. Bei zumindest jedem 10. Erkrankten kommt es zusätzlich zur Hirnhautentzündung (Meningitis) und gelegentlich zu Hirnentzündung (Encephalitis). Eine seltene, aber typische Komplikation ist der Hörverlust. Bei jedem 4. Jugendlichen oder erwachsenen Mann tritt eine entzündliche Hodenschwellung auf, die manchmal zur Unfruchtbarkeit führt. 

Röteln sind eine meist leicht verlaufende Viruserkrankung. Nicht selten verläuft die Erkrankung ohne äußere Erscheinungen. Sie kann aber auch mit Fieber, Lymphknotenschwellungen und Hautausschlag einher gehen. 
Geimpft werden soll gegen Röteln, weil die Infektion im Fall einer Erkrankung während der Schwangerschaft auf das Kind im Mutterleib übergeht und es an Augen, Ohren, am Herzen und am Gehirn schädigt. 
Da auch männliche Kinder und Erwachsene die Krankheit bekommen und sie unwissentlich auf Schwangere übertragen können, ist es Unsinn, nur die Mädchen zu impfen: auch Jungen müssen auch geimpft werden, um die Krankheit nicht weitertragen zu können. 

Der Impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln enthält abgeschwächte, noch lebendige Masern-, Mumps- und Rötelnviren. Er wird intramuskulär bzw. subkutan gespritzt. Die Impfung hilft Ihrem Körper, mit wenig Risiko eigene Abwehrkräfte zum Schutz vor diesen Erkrankungen zu bilden, bevor ein Kontakt mit lebendigen, viel gefährlicheren, die eigentliche Krankheit hervorrufenden Viren stattfindet. 

Wer soll nicht geimpft werden 
Wer an einer akuten, behandlungsbedürftigen Erkrankung mit Fieber leidet, soll nicht geimpft werden. Der Impftermin muß verschoben werden. 
Auch Kinder mit einer Immunmangelkrankheit (angeboren, erworben, durch Medikamente bedingt) sollen nicht geimpft werden. Bitte fragen Sie mich, wie in solchen Fällen ein Schutz gegen diese Erkrankungen erreicht werden kann. 

  • Diese Personen sollen unbedingt geimpft werden 
    Frühgeborene, 

  • Kinder mit Fieberkrämpfen oder 

  • nach Gelbsucht der Neugeborenen, 

  • Erwachsene mit chronischen, nicht fortschreitenden Hirnerkrankungen, 

  • Personen mit anderen chronischen Erkrankungen, auch chronischen Hauterkrankungen, 

  • Menschen, die mit Antibiotikum oder Kortison in niedriger Dosierung behandelt werden. 

Zu Ihrer Sicherheit 
Bitte informieren Sie mich unbedingt, wenn bei früheren Impfungen Unverträglichkeitsreaktionen oder Allergien aufgetreten sind. Nach der Impfung kein Sport für die Dauer einer Woche! Bitte informieren Sie mich auch, 

  • wenn Sie ein Mittel gegen Blutgerinnung einnehmen oder eine Blutgerinnungsstörung haben 

  • wenn bei Ihnen in letzter Zeit gesundheitliche Störungen aufgetreten sind 

  • wenn Sie an Krankheiten leiden, die Immunschwäche verursachen 

  • wenn Sie schwanger sind oder dies vermuten (Schwangerschaft soll zum Zeitpunkt der Impfung nicht bestehen und bis 3 Monate nach der Impfung nicht eintreten. Ausreichende Erfahrungen während der Stillzeit liegen nicht vor) 

  • wenn Sie gegenwärtig andere Medikamente einnehmen oder in den letzten 4 Wochen andere Impfungen erhalten haben 

  • wenn eine Erkrankung des Gehirns unbekannter Ursache innerhalb von einer Woche nach vorausgegangener Impfung gegen Keuchhusten festgestellt wurde. 

Mögliche Nebenwirkungen der Impfung 
Sie können nach der Impfung an der Einstichstelle leichtes Brennen oder ein unangenehmes Gefühl spüren. Selten sieht man eine meist rasch vorübergehende leichte Rötung und Schwellung. Bitte teilen Sie mir solche Nebenwirkungen mit! 
Selten treten echte Impfsymptome auf, sie haben meist erkältungsähnlichen Charakter. Sie können, müssen aber nicht im Zusammenhang mit der Impfung stehen. 
In Einzelfällen kann es ca. 8-12 Tage nach der Impfung zu einer kurz anhaltenden Temperaturerhöhung kommen. Außerdem tritt gelegentlich ein leichter Hautausschlag (Exanthem) auf, 
Sehr selten auch Lymphknotenschwellungen oder Mumps-ähnliche Symptome. Diese Impfreaktionen verlaufen leicht und brauchen in der Regel keine ärztliche Behandlung. Der Impfarm sollte für 24 Stunden möglichst geschont werden. 

Es gilt: je später im Leben die Impfungen erfolgen, um so stärker können Impfnebenwirkungen sein. 
Menschen, die gegen Hühnereiweiß allergisch sind, können trotzdem gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft werden. 

Ganz selten treten, wie auch bei der Impfung mit allen anderen Impfstoffen, allergische Reaktionen auf. Solche Reaktionen zeigen sich meist noch in der Arztpraxis. Sollten sich nach der Impfung irgendwelche ungewöhnlichen Krankheitssymptome beim Geimpften zeigen, sollten Sie mir das sofort mitteilen. Die MMR-Impfung ist eine sichere Schutzimpfung. Über das Auftreten bleibender Gesundheitsschäden nach dieser Impfung ist nichts bekannt. 

In meiner eigenen umfangreichen Impfpraxis habe ich bei dieser Impfung bisher nie schwere Nebenwirkungen erlebt.

Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.

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Urheberrechtlich geschützt © Dr. Michael Groh, Hügelsheim - Letzte Änderung: 18.04.2012

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