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Zur
Schutzimpfung gegen Influenza ("Virusgrippe")
Die
Influenza ("Virusgrippe") ist eine akute Erkrankung der Atemwege,
die mit Fieber, Husten, Muskelschmerzen einher geht. Sie wird verursacht durch
Infektion mit Influenzaviren. Es gibt verschiedene Typen von Influenzaviren. Vor
allem bei älteren Menschen und bei chronisch Kranken werden häufig schwere
Verläufe der Influenza beobachtet, an der jedes Jahr mehrere Tausend Menschen
sterben.
Der beste Schutz vor einer Influenza besteht in einer rechtzeitig
durchgeführten Schutzimpfung!
Es besteht
viel Sprachverwirrung beim Wort "Grippe". Die Mehrheit meiner
Patienten verwendet das Wort "Grippe" synonym für die eher
harmlosen, manchmal auch akut fieberhaften Erkältungsinfekte ("Doktor,
ich habe eine ganz schreckliche Grippe...!"). Banale Erkältungen werden
aber durch die Grippeschutzimpfung nicht verhindert! So höre ich dann, dass
die Impfung ihre "Grippe" nicht verhindert hätte.
Also: Die Grippeschutzimpfung bewirkt nur einen Schutz vor
der Influenza, nicht vor
Erkältungskrankheiten!
Akute fieberhafte Erkrankungen der Atemwege (sog. Erkältungen) gehören zu
den häufigsten Erkrankungen des Menschen, sie werden durch Hunderte
verschiedener Viren verursacht. Diese Erkrankungen sind lästig, aber nicht
lebensbedrohlich - im Gegensatz zur Influenza!
Die
Grippeschutzimpfung sollte in den Herbstmonaten (September bis November)
vorgenommen werden, einer Jahreszeit, in der Erkältungsinfekte eher
selten sind und die Virusgrippe
noch nicht aufgetreten ist. Ich impfe gegen Influenza jedes Jahr ab September/Oktober,
sobald die neuen Impfstoffe zur Verfügung stehen. Generell kann die
Grippeschutzimpfung aber jederzeit durchgeführt werden, z.B. wenn Sie ins
Ausland reisen wollen. Es könnte nämlich sein, dass gerade dort im
Moment die Virusgrippe wütet.
Das Immunsystem
braucht nach der Impfung ca. 14 Tage, bis es einen wirksamen Schutz gegen Influenza aufgebaut
hat.
Influenzaviren verändern sich ständig, so dass auch Personen, die im Vorjahr
eine Influenza durchgemacht haben oder geimpft wurden, in diesem Jahr erneut
an einer Influenza erkranken können bzw. erneut geimpft werden müssen: Die
Grippeschutzimpfung muss daher jährlich wiederholt werden.
Impfstoff
Der Influenza-Impfstoff wird jedes Jahr entsprechend den auf dem Globus vorherrschenden
Virustypen neu berechnet und zusammengestellt. Grippeschutz-Impfstoffe
enthalten keine lebenden Influenzaviren, sondern entweder abgetötete Influenzaviren oder
nur Bestandteile von
Influenzaviren, die im Geimpften einen Schutz vor der Erkrankung hervorzurufen
vermögen.
Die Impfstoffe werden intramuskulär, d.h. in den Deltamuskel des Oberarms
geimpft. Grippeschutzimpfungen können gleichzeitig mit anderen Impfungen
vorgenommen werden. Der Impfschutz beginnt etwa zwei bis drei Wochen nach der
Impfung.
Wer soll geimpft werden?
-
Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit
erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens wie
z.B.: chronischen Atemwegserkrankungen, chronischen Herz-Kreislauf-,
Leber- und Nierenkrankheiten, Stoffwechselkrankheiten (z.B. Diabetes),
angeborenen und erworbenen Schäden des Immunsystems (z.B.
Transplantation, HIV-Infektion).
-
Alle Personen über 60 Jahre
-
Personen die durch ihren Beruf täglich mit
vielen Menschen in Kontakt kommen, z.B. medizinisches Personal, Soldaten,
Lehrer etc.
Erwachsene und Kinder über 3 Jahre erhalten eine
einmalige Impfung. Kinder ab dem sechsten Lebensmonat bis zu 3 Jahren, die
bisher keine Grippeschutzimpfung erhalten haben, sollen zweimal im Abstand vom
mindestens vier Wochen mit reduzierter Impfstoffmenge geimpft werden.
Generell ist die Impfung allen Personen anzuraten, die sich vor Influenza schützen
wollen.
Wer soll nicht geimpft werden?
-
Wer an einer akuten, fieberhaften Erkrankung
leidet, sollte nicht geimpft werden.
-
Wer an einer nachgewiesenen schweren
Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Hühnereiweiß leidet (Anschwellen
der Zunge und der Lippen nach Berühren mit Hühnereiweiß: kann also kein
Frühstücksei oder Speiseeis essen!), sollte nicht geimpft werden.
Wenn eine Influenza-Impfung angezeigt ist, kann
sie auch bei Schwangeren vorgenommen werden. Aus prinzipiellen Gründen
sollten aber Impfungen im ersten Drittel der Schwangerschaft möglichst
vermieden werden.
Mögliche Reaktionen nach der Impfung
An der Impfstelle kann eine leichte Rötung und Schwellung auftreten, die nach
ein bis zwei Tagen wieder zurückgeht. Selten kann es nach der Impfung zu
Abgeschlagenheit, sehr selten auch zu einem leichten Fieberanstieg kommen;
auch diese Erscheinungen klingen in den Folgenden ein bis zwei Tagen wieder
ab.
Impfkomplikationen
Die Influenza-Impfung ist eine sichere Impfung! Über das Auftreten bleibender
Gesundheitsschäden nach der Impfung wurde bisher nichts bekannt.
In sehr seltenen Fällen kann eine Überempfindlichkeitsreaktion (allergische
Reaktion, z.B. Nesselfieber) gegen den Impfstoff auftreten. Wenn Sie dennoch
irgendwelche ungewöhnlichen Krankheitssymptome bei sich oder einem anderen
Geimpften beobachten, informieren Sie mich bitte sofort bzw. stellen Sie sich
bei mir in der Sprechstunde vor.
Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.
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