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Hepatitis C

Etwa 0.5 bis 1 Prozent der deutschen Bevölkerung sind chronisch mit Hepatitis-C-Viren infiziert. Da die Krankheit lange Jahre symptomlos bleibt, wissen viele nichts von Ihrer Krankheit und leben, als wäre ihre Leber gesund und belastbar. Dabei haben chronisch Infizierte ein hohes Risiko für Leberzirrhose und Leberkrebs. Es ist leider noch wenig erforscht, wie es zu diesen Komplikationen der Hepatitis C kommt. 

Die Hepatitis C wird durch infiziertes Blut übertragen, wahrscheinlich auch durch andere Körperflüssigkeiten. Das Risiko, eine Hepatitis C übertragen zu bekommen, haben also 

  • Empfänger von Blutkonserven, die unzureichend getestete Blutkonserven z.B. im Ausland bekommen 

  • Menschen, die Injektionen mit unzureichend sterilisierten Spritzen bekommen 

  • Drogenabhängige, die bereits benutzte Spritzen oder Nadeln wiederverwenden 

  • Partner von Menschen, die mit einem an Hepatitis C Erkrankten zusammenleben. Hier variiert das Risiko erheblich, abhängig von der sogenannten Viruslast im Blut des infizierten Partners, d.h. also der Virusmenge pro Milliliter Blut. 

Gegenüber Nichtinfizierten haben an Hepatitis C Erkrankte bereits nach 10jähriger Krankheitsdauer ein etwas erhöhtes Sterberisiko, wobei die Lebererkrankung ursächlich ist. Es zeigt sich, daß bei der Entwicklung dieser schweren Lebererkrankung Alkoholkonsum eine besonders wesentliche Rolle spielt. 

Eine vernünftige Lebensweise 

  • mit Verzicht auf Alkohol, 

  • mit qualitativ guter und nicht zu reichlicher Ernährung zur Vermeidung der Bildung einer Fettleber, 

  • mit regelmäßig körperlicher Bewegung 

  • und geregeltem Tag-Nacht-Rhythmus 

kann helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. In einer Fettleber entwickelt sich auf Grund des unnatürlich hohen Fettgehalts der einzelnen Leberzellen eine sogenannte Fettleberhepatitis. Diese kann auch ohne begleitende Hepatitis C zur Leberzirrhose führen

Gab es noch vor wenigen Jahren kaum eine Chance, eine chronische Hepatitis C auszuheilen, hat heute schon jeder zweite je nach Virustyp bei entsprechender Behandlung die Chance, endgültig von dieser Krankheit geheilt zu werden. 
Das Therapieregime mit sogenanntem pegyliertem Interferon plus Ribavirin ist durch die Interferon-Nebenwirkungen belastend: Grippe-ähnliche Symptome, Blutbildungsstörungen, psychiatrische Probleme wie Aggressivität und Feindseligkeit, Depression, Schilddrüsenfunktionsstörungen sind möglich, diese Begleitsymptome sind jedoch behandelbar.

Es gibt 6 Virustypen, von denen 4 Arten häufig in unseren Breiten vorkommen: 
Bei Virustyp 2 und 3 ist die Behandlung viel erfolgreicher als bei Typ 4 und vor allem bei Typ 1. Typ-1-Infektionen machen leider bei uns 2/3 der Fälle aus. 

Nach 12 Wochen Therapie wird ein Bluttest zur Bestimmung der Virusmenge im Blut gemacht. Findet man keine Hepatitis-C-Viren mehr, wird die Behandlung über insgesamt 48 Wochen fortgesetzt. 
Findet man aber noch Viren, ist ihre Menge aber um mehr als den Faktor 100 abgefallen (2 Logstufen), wird die Behandlung weitere 12 Wochen fortgesetzt und dann wieder kontrolliert. Finden sich dagegen wieder Viren im Blut, ist die Therapie sinnlos und wird abgesetzt. Ist das Blut dagegen virusfrei, wird die 48wöchige Behandlung weiter fortgesetzt. 

Eine Schuppenflechte oder Neurodermitis kann unter der Hepatitis-C-Therapie schlechter werden, sie kann - selten - in dieser Zeit auch erstmals auftreten. 
Eine Zuckerkrankheit kann sich unter der Therapie verbessern oder verschlechtern. Ein Bluthochdruck kann sich verschlechtern. 
Bei koronarer Herzkrankheit sollte keine antivirale Therapie eingesetzt werden. 

Alkoholiker dürfen nicht behandelt werden, da die Leber durch die Droge geschädigt wird. Dasselbe gilt für Drogenabhängige (Opiate, Kokain, LSD u.ä.) 

Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.

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Urheberrechtlich geschützt © Dr. Michael Groh, Hügelsheim - Letzte Änderung: 18.04.2012

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