Facharzt für 
Allgemeinmedizin / Suchtmedizin
Blumenstrasse 4
76549 Hügelsheim


Telefon +49 (0)7229 189696
Telefax +49 (0)7229 189697


Zertifikat Nr.: 11817
DIN EN ISO 9001:2008
Qualitätszertifizierte Praxis
Mitglied im Ärztenetz Mittelbaden


 

Gesundheitstipps > Impfen

Mehr wissen, besser leben: Ihr Hausarzt rät!

Gelbfieberimpfung

Gelbfieber ist eine akut lebensbedrohende Infektionskrankheit, die in einigen Tropengebieten von bestimmten Mücken von Affen auf den Menschen oder von Mensch zu Mensch übertragen wird. Erreger des Gelbfiebers ist das Gelbfiebervirus. Diese schwere Erkrankung geht mit Allgemeinerscheinungen, hohem Fieber, eventuell blutigem Urin, Erbrechen und schließlich Organversagen, Delirium und Bewußtlosigkeit einher. Wird die Leber in Mitleidenschaft gezogen, verstirbt bis zur Hälfte der Erkrankten. Es gibt aber auch relativ leichte und "untypische" Verläufe. 

Eine spezifische Behandlung gegen Gelbfieber existiert nicht. Der effektivste Schutz besteht in der rechtzeitig durchgeführten Impfung. International wird daher von vielen Ländern, in denen Gelbfieber vorkommt oder in denen sich das Gelbfiebervirus möglicherweise ausbreiten kann, bei der Einreise aus einem Infektionsgebiet, vielleicht sogar von allen Reisenden eine Impfbescheinigung über die durchgeführte Gelbfieberimpfung verlangt. 

Die gut wirksame und von Gesunden im allgemeinen gut vertragene Gelbfieberimpfung erfolgt mit einem sogenannten "Lebend-Virusimpfstoff". D.h. eine kleine Menge abgeschwächter, aber noch vermehrungsfähiger Gelbfieber-Impfstoffviren wird unter die Haut des Oberarmes ins Fettgewebe gespritzt. 
In den ersten 2-7 Tagen danach kommt es in Ihrem Körper zu einer Vermehrung der Impfstoffviren. Dadurch wird das gesunde Immun- oder Abwehrsystem zur Bildung von Abwehrstoffen angeregt. 

10 Tage nach der Erstimpfung sind Sie für 10 Jahre gegen Gelbfieber geschützt. Danach muß der Impfschutz durch eine erneute Impfung aufgefrischt werden. 

Wer soll nicht geimpft werden

  • Wer an einer akuten Krankheit mit Fieber leidet, soll nicht geimpft werden. Die Impfung kann nachgeholt werden, wenn die Krankheit abgeklungen ist. 

  • Säuglinge unter 6 Monaten sollten nicht geimpft werden, Säuglinge unter 9 Monaten sollten nur bei hohem Infektionsrisiko geimpft werden bzw. wenn es zur Einreise in ein Land gefordert wird. 

  • Wer an einer nachgewiesenen Allergie gegen Hühnereiweiß leidet (Anschwellen der Zunge und der Lippen nach Berühren mit Hühnereiweiß, etwa einem Hühnerei), sollte nicht geimpft werden. 

So verläuft eine normale Gelbfieberimpfung
Während der ersten 2-7 Tage nach der Gelbfieber-Impfung können bei ca. 5-10% der Geimpften kurzfristig leichte Krankheitserscheinungen wie bei einer beginnenden Erkältung auftreten (z.B. Abgeschlagenheit, leichte Temperaturerhöhungen, Kopf- oder Gliederschmerzen). An der Einstichstelle kann es eine leichte Rötung und/oder Schwellung geben. 
Die Impfung kann gleichzeitig mit anderen Impfungen durchgeführt werden. Ist das nicht der Fall, soll bis zur nächsten Impfung mit einem Lebendimpfstoff ein Mindestabstand von 4 Wochen eingehalten werden. 
Die Gabe eines Immunglobulins ist in den ersten 10 Tagen nach Gelbfieberimpfung zu vermeiden! Auch sollte eine Gelbfieberimpfung frühestens 3 Monate nach einer Immunglobulingabe durchgeführt werden. 

Sehr selten beobachtete Nebenwirkungen
Bei Allergien gegen Hühnereiweiß (können Sie ein Hühnerei essen?) oder sehr selten bei Bettfedern- oder Tierhaarallergie können Minuten bis Stunden nach der Impfung allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen vom Soforttyp auftreten wie: 

  • Nesselsucht

  • Schleimhautschwellungen im Rachen mit Luftnot und 

  • evtl. Schockzustände

Allergische Spätreaktionen mit unterschiedlichen Hauterscheinungen oder Schmerzen in Muskeln und Gelenken sowie noch seltener Verminderung der Blutplättchen (Thrombozyten) mit Blutungsneigung können bis zu zwei Wochen nach der Impfung bei Impflingen mit besonderer Allergieneigung auftreten. 

  • Bei einer von ca. 5-10 Millionen Gelbfieberimpfungen (insbesondere bei Kindern unter 1 Jahr) kann eine Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute auftreten. 


Wenn Sie eine Gelbfieberimpfung erhalten wollen, benötige ich von Ihnen Angaben über Ihr Reiseziel bzw. die Reiseziele und das Datum des Reiseantritts. 

Damit ich entscheiden kann, ob ich Sie (oder Ihr Kind) wirksam und ohne besondere Gefährdung impfen kann, werden Sie gebeten, die folgenden Fragen zu Ihrem Gesundheitszustand (bzw. dem Ihres Kindes) zu beantworten: 

  • Wurden Sie früher schon einmal gegen Gelbfieber geimpft? Wenn ja, wann? 

  • Haben Sie oder hatten Sie in den letzen 3 Monaten eine akute Erkrankung (z.B. Fieber, Unwohlsein ) 

  • Hatten Sie schwere Unfälle, Operationen etc.? Wenn ja, wann, welche?  

  • Leiden Sie an schweren, chronischen Erkrankungen (z.B. Leukämie, Krebs, AIDS, Diabetes [Zuckerkrankheit], chronischer Hepatitis [Leberentzündung], chronischem Nierenleiden, allergischem Asthma, entzündlichem Gelenkrheumatismus, Tuberkulose, Epilepsie [Krampfleiden], Nervenleiden, andere? 
    Wenn ja, bitte hier angeben bzw. dem Impfarzt mitteilen! 

  • Haben Sie in den letzten 3 Monaten Medikamente genommen, Spritzen oder andere Behandlungen erhalten, die stark auf das Immunsystem wirken (z.B. ] Kortison, das Immunsystem bremsende Medikamente [Immunsuppressiva], Gammaglobuline, Chemotherapie gegen Krebs, Strahlentherapie gegen Krebs, andere Medikamente)?

  • Ist bei Ihnen eine Allergie bekannt? Wenn ja, gegen Hühnereiweiß, Bettfedern, Tierhaare, Fischeiweiß, Pollen, andere Substanzen? 

  • Haben Sie in den letzten 3 Monaten andere Impfungen erhalten? Wenn ja, wann? Gegen Kinderlähmung (Schluckimpfung), andere Lebendvirusimpfungen, z.B. Masern, Mumps, Röteln, gegen Cholera, passive Impfung (Gammaglobulin), andere?

  • Bei Frauen: Besteht eine Schwangerschaft? Stillen Sie derzeit? 

Bitte nach der Gelbfieberimpfung beachten
Nach der Gelbfieberimpfung eine Woche lang Sonnenbäder (Solarium) oder andere außergewöhnlich starken körperlichen Anstrengungen (z.B. Operationen, Leistungssport, Sauna) meiden und keine großen Mengen Alkohol trinken! 
Bis 4 Wochen nach der Impfung kein Blut spenden! 

Über notwendige Zeitabstände zu weiteren Schutzimpfungen lassen Sie sich bitte von mir beraten. Bei allen Krankheitserscheinungen nach der Gelbfieberimpfung, die ja auch als Folge anderer Infekte oder zeitnahe verabreichter Impfungen auftreten können, möglichst mich oder einen anderen Arzt befragen.

Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.

Zurück zur Themenübersicht

 

Zum Seitenanfang
Urheberrechtlich geschützt © Dr. Michael Groh, Hügelsheim - Letzte Änderung: 18.04.2012

Info