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Mehr wissen, besser leben: Ihr Hausarzt rät!

Trockene Haut

Juckende, trockene Haut sehe ich als Hausarzt vor allem in den Wintermonaten. Häufiger bei älteren Menschen, aber auch bei jungen Frauen und Männern, die im Haushalt oder im Beruf viel mit Wasser zu tun haben. 

Wie entsteht so etwas?  
Im Sommer schwitzen wir viel und mit dem Schweiß gelangt das Hautfett an die Körperoberfläche. Im Winter schwitzen wir weniger. Weniger Schweiß, weniger Fett! Daher wird unsere Haut im Winter schlechter gefettet. 
An und für sich wäre das an nicht zu schlimm, hätten wir nicht die Gewohnheit, uns mit Strömen heißen Wassers und reichlich Seife zu baden, zu duschen und zu waschen. Erinnern wir uns: Entwicklungsgeschichtlich haben wir uns gerade eben aus dem Primatenstadium heraus entwickelt. Auf so viel Wasser und Seife ist unsere Haut nicht vorbereitet! In der Küche spülen wir mit heißem Wasser und Seife das Fett von den Tellern. Und auch auf unserer Haut nimmt Seife und heißes Wasser das körpereigene Fett weg.  

Wohlgemerkt: Sauberkeit unbedingt, aber richtig!  Wie gesagt, im Sommer ist ausgiebiges Duschen und Seifen nicht so tragisch. Wir schwitzen und neues Fett kommt auf die Haut. Problematisch wird es nur im Winter, wenn wir weniger schwitzen. Schweißtreibende sportliche Aktivitäten dagegen verbessern die Trockenheit der Haut.  

Nicht nur Hautfett, sondern auch der hautschützende Säuremantel wird weggewaschen. Die trockene, rissig gewordene Haut beginnt zu jucken, ist nahezu schutzlos Bakterien, Pilzen und Viren ausgesetzt. Denn besäße sie noch ihr eigenes, selbstproduziertes Hautfett, würden die darin befindlichen Fettsäuren und Peptide Bakterien und Pilz am Wachstum hemmen. Eine Pflegecreme kann das nicht, auch wenn sie angeblich den Säuremantel noch so gut wieder aufbaut.  

Merke: Nichts schützt die Haut so gut wie eigenes, selbstproduziertes Fett! 

Besonders Menschen mit angeboren trockener Haut bzw. endogenem Ekzem (Neurodermitis) müssen den eigenen Säuremantel pflegen und schützen, statt ihn wegzuwaschen. Denn ihre Haut neigt von Natur aus zu Juckreiz und Entzündung, und sie produziert aufgrund der Erbanlage zu wenig eigenes Fett. 
Dieses bißchen eigene Fett sollte geschützt und gepflegt werden!  

Im Alltag benutzen wir viele andere hautaggressive Stoffe. Haushalts- und Industriereiniger, Säuren oder ätzende Stoffe können der Haut zusetzen.  

Was können Sie nun tun, um Ihre Haut zu schützen? Wie können Hautschäden vermieden werden?  

  • Besser duschen als baden, das Duschwasser sollte nicht zu heiß sein.  

  • Nur Achseln, Intimregion und Füße einseifen. Die übrige Haut ohne Seife  und mit reichlich Wasser abreiben. 
    Also: Seife sparsam benutzen, Wasser dafür um so reichlicher!  

  • Mit Hautcremes verschwenderisch umgehen. Wenn Sie mögen, dürfen die Cremes fettreich sein. Benutzen Sie Cremes eventuell mehrmals am Tag an Händen und Unterarmen. 

  • Nehmen Sie sich Zeit, ein Fett oder Öl in Ihre Fingernägel einzumassieren.  Spröde Fingernägel sind im Gegensatz zu Beteuerungen der Industrie selten auf fehlende Vitamine oder mangelhafte Ernährung zurückzuführen. In den allermeisten Fällen fehlt den Nägeln der Hausfrauenhände nur eines: nämlich Fett. Abends hinzusitzen und die Nägel zum Beispiel mit z.B. etwas Nivea zu massieren wirkt meistens wahre Wunder.  

  • Tragen Sie bei der Hausarbeit möglichst oft Schutzhandschuhe aus Gummi oder Plastik (PVC). Unter Umständen darunter auch Baumwollhandschuhe, um ein eventuelles Allergischwerden gegen Gummi-Bestandteile zu vermeiden.  

  • Gehen Sie sparsam mit Ihren chemischen Haushaltshilfen um; oft reicht klares, warmes Wasser.  

  • Wenn Sie Reiniger mit Wasser mischen, meiden Sie hohe Konzentrationen, z.B. lieber einen Spritzer weniger ins Abwaschwasser - das Geschirr wird ebenso sauber.  

  • Wenn Hitze oder andere schädliche, z.B. ätzende Stoffe Ihre Haut berührt haben, sollten Sie die betroffene Stelle sofort mehrere Minuten lang mit klarem Wasser aus dem Wasserhahn spülen und sie dann mit einem sauberen Verband (gebügeltes Taschentuch) abdecken. Bitte keine Hausmittel (Butter, Öl, Puder etc.)  

  • Möglichst Baumwolle oder Seide auf der Haut tragen, keine Wolle oder luftundurchlässige Synthetics. 

Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.

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Urheberrechtlich geschützt © Dr. Michael Groh, Hügelsheim - Letzte Änderung: 18.04.2012

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