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Merkblatt zur Prophylaxe für Gelenkprothesenträger

Sie haben eine Gelenkprothese. 

Bei manchen Krankheiten oder medizinischen Behandlungen können Bakterien auf dem Blutweg in die Umgebung des mechanischen Gelenks gelangen und dort eine Infektion und eine Entzündung auslösen. 

Beispiele

  • bakterielle Krankheiten wie z.B. eitrige Mandelentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung, Lungenentzündung, infektiöse Darmerkrankungen, Harnwegsinfekte, Blutvergiftung.

  • Zahnmedizinische Behandlungen wie Reinigen der Zähne von Zahnstein, Manipulationen am Zahnfleisch, Eröffnung von Zahnwurzelabszessen

Zur Vermeidung von Infektionen in der Umgebung der Prothese ist eine prophylaktische Behandlung möglicher krankmachender Bakterien mit einem geeigneten Antibiotikum sinnvoll. 

Welches Antibiotikum nehmen? 
Allgemein: 3 g Amoxicillin oral (oder 2 g Amoxicillin intravenös) 
Bei Penicillinallergie: 600 mg Clindamycin oral (z.B. Clinda Saar 1x1) 

  • Eine Behandlung mit Antibiotikum richtet sich nach dem Risiko, dem Körpergewicht, Alter und danach, ob eventuell eine Schwangerschaft besteht. Dosisreduktion für Kinder: Amoxicillin 50mg/kg Körpergewicht, Clindamycin 15mg/kg, Vancomycin 20mg/kg, Dicloxa- oder Flucloxacillin 50mg/kg. Schwangerschaft: 2-4g Cefalotin iv. (statt Vancomycin) 

  • Nach der Infektionsprophylaxe soll das Prothesengelenk 14 Tage lang sorgfältig kontrolliert werden. 

Wann nehmen? 
Nehmen sie Ihr Antibiotikum etwa 2 Stunden vor dem geplanten ambulanten Eingriff ein. Dann können Sie sicher sein, daß während der Behandlung ein Schutz besteht. 

Lieber Patient, 
bitte beachten Sie diese Richtlinien in Ihrem ureigensten Interesse. Es ist besser und weniger schädlich, kurzzeitig ein Antibiotikum einzunehmen, als sich später einer erneuten Gelenkoperation unterziehen zu müssen. 
Eine Operation ist immer gefährlicher als die wiederholte Einnahme eines Antibiotikums.

Bitte sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.

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Urheberrechtlich geschützt © Dr. Michael Groh, Hügelsheim - Letzte Änderung: 18.04.2012

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